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EZB-Bankenaufsicht: Banken müssen Widerstandskraft stärken

Veröffentlicht am 05.11.2024, 10:19
Aktualisiert 05.11.2024, 10:30
© Reuters
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FRANKFURT/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EZB-Bankenaufsicht warnt Geldhäuser im Euroraum, sich auf ihren zuletzt gestiegenen Gewinnen auszuruhen. "Es ist eine gute Nachricht, dass die Banken profitabler sind, aber wir fordern sie dringend auf, diese Gelegenheit zu nutzen, um ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken", sagte die Chefin der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB), Claudia Buch, den Zeitungen "Handelsblatt", "Expansión", "Il Sole 24 Ore" und "Les Echos" in einem gemeinsamen Interview.

"Die Stresstests zur Cyber-Resilienz, die wir in diesem Jahr durchgeführt haben, haben beispielsweise gezeigt, dass die Banken im Allgemeinen gut vorbereitet sind, dass sie aber auch ihre Cyber-Resilienz verbessern müssen - was sehr kostspielig ist", sagte Buch. "Die Abwägung zwischen kurzfristigen Dividendenerwartungen der Aktionäre und Investitionen in die Widerstandsfähigkeit ist für ein nachhaltiges Wachstum entscheidend."

Sorge gegenüber ausländischen Banken unbegründet

Zu einer möglichen Übernahme der Commerzbank (ETR:CBKG) durch die italienische Großbank Unicredit (BIT:CRDI) äußerte sich Buch nicht direkt. Indirekt ging sie auf Sorgen deutscher Unternehmer ein, die fürchten, die Commerzbank könnte womöglich weniger Kredite an den deutschen Mittelstand vergeben, wenn sie von der Unicredit geschluckt würde.

"Während Krisen weisen ausländische Banken manchmal stabilere Kreditvergabemuster auf als heimische Banken, weil sie ein diversifiziertes Geschäftsmodell haben", sagte Buch. "Die Bedenken, die ich manchmal höre, sind nicht gut begründet." Buch betonte, ihre Aussagen bezögen sich nicht auf spezifische Banken.

Die EZB-Bankenaufsicht war vor zehn Jahren als Lehre aus der Banken- und Finanzkrise geschaffen worden. Seit dem 4. November 2014 ist die Europäische Zentralbank die zentrale Bankenaufsichtsbehörde für den Euroraum. Nach jüngsten Angaben überwacht die EZB-Bankenaufsicht 113 Banken direkt, die zusammen für 82 Prozent des Bankenmarktes im Währungsraum stehen. Ziel der gemeinsamen Aufsicht ist, mit einheitlichen Regeln für die größten Geldhäuser im Euroraum für mehr Stabilität im Finanzsystem zu sorgen.

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