Frankfurt (Reuters) - Die EZB kann aus Sicht von Notenbank-Direktor Benoit Coeure womöglich bald den Ausblick zur Zukunft ihrer Anleihenkäufe etwas abschwächen.
Dies könne geändert werden, wenn der Rat zuversichtlich genug sei, dass die monatlichen Käufe weniger nötig werden, um das EZB-Inflationsziel nachhaltig zu erreichen, sagte Coeure in einem "Handelsblatt"-Interview. "Wir waren im Oktober noch nicht zu diesem Schritt bereit, aber ich gehe davon aus, dass das bis zum September 2018 passiert."
Bislang hält die EZB in ihrer sogenannten "Forward Guidance" an der Klausel fest, dass die Anleihenkäufe auf jeden Fall so lange weiter laufen werden, bis die Inflation sich nachhaltig dem Ziel von knapp zwei Prozent nähert. Im Oktober lag die Teuerung jedoch nur bei 1,4 Prozent.
"Das wirtschaftliche Umfeld verbessert sich, Preisdruck baut sich auf und wir brauchen die monatlichen Käufe immer weniger", ergänzte der Franzose. Daher könne die EZB auch hoffen, dass die im Oktober beschlossene Verlängerung der Anleihenkäufe die letzte gewesen sei.
Die EZB hatte zuletzt wegen der verbesserten Konjunktur beschlossen, die vor allem in Deutschland umstrittenen Transaktionen ab Januar auf 30 Milliarden Euro pro Monat zu halbieren. Die Käufe werden dafür aber bis mindestens September 2018 fortgesetzt.