HAMBURG (dpa-AFX) - Das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Erkki Liikanen, hat sich gegen eine dauerhafte Anwendung der Sondermaßnahmen im Kampf gegen die Euro-Schuldenkrise ausgesprochen. Maßnahmen wie zum Beispiel der Kauf von Staatsanleihen dürfen nur so lange genutzt werden, 'wie sie gebraucht werden', sagte Liikanen in einem Interview mit der Tageszeitung 'Financial Times Deutschland' (FTD; Donnerstagausgabe). 'Wir müssen darüber nachdenken, wie wir sie auslaufen lassen können', zitierte die Zeitung weiter.
'Wir müssen uns darauf vorbereiten, wieder zur Normalität zurückzukehren, sobald die Umstände das zulassen', sagte Liikanen. Die EZB hatte als Reaktion auf rasch steigende Risikoaufschläge bei Staatsanleihen von Euro-Krisenländern ein umstrittenes Anleihenaufkaufprogramm aufgelegt. Inzwischen hält die Notenbank Anleihen im Volumen von etwa 219 Milliarden Euro. Außerdem setzt sie den Geschäftsbanken beispiellos große Liquiditätsspritzen, für die die Währungshüter als Pfand künftig Sicherheiten minderer Qualität akzeptieren werden.
Außerdem wollte Liikanen eine weitere Senkung der Leitzinsen in der Eurozone nicht ausschließen. 'Kommt der EZB-Rat in seiner Lageeinschätzung zu dem Schluss, dass man weiter gehen sollte, gibt es keine technischen Hürden, die ihn daran hindern, das auch zu tun', so der finnische Notenbankchef. Allerdings stehe das 'heute nicht auf der Agenda.' Die EZB hatte den Leitzins im Dezember auf das Rekordtief von 1,0 Prozent gesenkt.
Der 61-Jährige, der die finnische Notenbank seit 2004 führt, zeigte sich in dem Interview zufrieden mit der Inflationsentwicklung in der Eurozone. Auch sah Liikanen derzeit keine Deflationsgefahren, allenfalls einen Inflationsabbau in einzelnen Euro-Krisenstaaten. Liikanen warnte allerdings vor 'Negativschocks' in Griechenland, die die Euro-Zone wieder in einen 'Teufelskreis zurückwerfen' könnten./jkr/bgf
'Wir müssen uns darauf vorbereiten, wieder zur Normalität zurückzukehren, sobald die Umstände das zulassen', sagte Liikanen. Die EZB hatte als Reaktion auf rasch steigende Risikoaufschläge bei Staatsanleihen von Euro-Krisenländern ein umstrittenes Anleihenaufkaufprogramm aufgelegt. Inzwischen hält die Notenbank Anleihen im Volumen von etwa 219 Milliarden Euro. Außerdem setzt sie den Geschäftsbanken beispiellos große Liquiditätsspritzen, für die die Währungshüter als Pfand künftig Sicherheiten minderer Qualität akzeptieren werden.
Außerdem wollte Liikanen eine weitere Senkung der Leitzinsen in der Eurozone nicht ausschließen. 'Kommt der EZB-Rat in seiner Lageeinschätzung zu dem Schluss, dass man weiter gehen sollte, gibt es keine technischen Hürden, die ihn daran hindern, das auch zu tun', so der finnische Notenbankchef. Allerdings stehe das 'heute nicht auf der Agenda.' Die EZB hatte den Leitzins im Dezember auf das Rekordtief von 1,0 Prozent gesenkt.
Der 61-Jährige, der die finnische Notenbank seit 2004 führt, zeigte sich in dem Interview zufrieden mit der Inflationsentwicklung in der Eurozone. Auch sah Liikanen derzeit keine Deflationsgefahren, allenfalls einen Inflationsabbau in einzelnen Euro-Krisenstaaten. Liikanen warnte allerdings vor 'Negativschocks' in Griechenland, die die Euro-Zone wieder in einen 'Teufelskreis zurückwerfen' könnten./jkr/bgf