HANNOVER (dpa-AFX) - Deutschlands Industrie hat laut Rohstoffexperten im vergangenen Jahr von einem anhaltenden Preisverfall bei Eisen und Stahl profitiert. Die Kosten für die wichtigen Metalle Stahl- und Eisenerz seien weiter im Sinkflug, teilte die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) am Mittwoch in Hannover mit. So habe sich der Preis für den Stahlgrundstoff Eisenerz 2014 halbiert. Im Januar sei das Niveau so niedrig gewesen wie zuletzt 2008/2009.
Eine Erklärung sei der Ausbau der globalen Bergbaukapazitäten. Der Preisverfall bietet laut BGR "gute Möglichkeiten, gegenwärtig langfristige Lieferverträge abzuschließen und sich an internationalen Rohstoffprojekten zu beteiligen". Mittel- und langfristig sei wieder mit steigenden Kosten zu rechnen. Stahl ist ein hierzulande äußerst wichtiger Rohstoff etwa für die Autoindustrie oder den Maschinenbau. Seit der Jahrtausendwende stiegen laut BGR die Rohstoffpreise infolge enormer Nachfrage, vor allem aus China, auf historische Höhen. 2011 war demnach ein Rekord erreicht, seitdem sinkt der Metallpreisindex der BGR. Aktuell liege er mehr als 50 Prozent unter seinem Höchstwert und habe 2014 im Schnitt gut 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verloren.