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Fed-Chefin betont nach Trump-Sieg Unabhängigkeit der Notenbank

Veröffentlicht am 17.11.2016, 17:39
© Reuters. U.S. Federal Reserve Board chair Yellen testifies before Congressional Joint Economic hearing on Capitol Hill in Washington

Washington (Reuters) - US-Notenbankchefin Janet Yellen hat nach dem Wahlsieg ihres scharfen Kritikers Donald Trump die Unabhängigkeit der Währungshüter betont.

Diese sei von "entscheidender Bedeutung", sagte sie am Donnerstag vor einem Kongressausschuss. Dieses Modell wirke sich positiv auf die Wirtschaft aus. Zudem müssten Währungshüter manchmal auch zu unpopulären Entscheidungen bereit sein. Sie selbst sei entschlossen, ihre Amtszeit an der Spitze der Notenbank voll auszuschöpfen, betonte Yellen.

© Reuters. U.S. Federal Reserve Board chair Yellen testifies before Congressional Joint Economic hearing on Capitol Hill in Washington

Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, sie nach Ablauf ihrer Amtszeit 2018 nicht für weitere vier Jahre nominieren zu wollen. Der Republikaner warf ihr vor, die Zinsen auf Geheiß des amtierenden demokratischen Präsidenten Barack Obama künstlich niedrig zu halten, um das Platzen einer Preisblase an der Wall Street während dessen Amtszeit zu verhindern.

Yellen mahnt die Politik ihrerseits nun mit Blick auf die von Trump in Aussicht gestellten Steuererleichterungen und Konjunkturprogramme zur Vorsicht. Regierung und Parlament müssten die Entwicklung der langfristigen Schulden im Auge behalten. 2015 war der Schuldenberg der Vereinigten Staaten mit 125 Prozent des Bruttoinlandsprodukts weit höher als die Wirtschaftsleistung. Zudem gelte es zu bedenken, dass nahezu Vollbeschäftigung herrsche, sagte die Fed-Präsidentin. Falls Störfeuer auf die derzeit rund laufende Konjunktur zukomme, bleibe haushaltspolitisch kaum noch Spielraum.

Insbesondere in der Industrie herrscht Furcht, dass der erklärte Freihandelsgegner Trump mit Handelsschranken letztlich Jobs im eigenen Land gefährden und damit der Konjunktur schaden könnte. Ob die Fed ihren avisierten Kurs behutsamer Zinserhöhungen mit Blick auf die künftige Politik Trumps ändern werde, ließ Yellen offen. Zunächst müsse Klarheit darüber herrschen, welche wirtschaftspolitische Richtung die künftige Regierung einschlagen werde. Das werde die Notenbank dann mit ins Kalkül nehmen. Der Leitzins liegt seit Ende 2015 in einer Spanne zwischen 0,25 und 0,5 Prozent. Yellen hat eine baldige Erhöhung signalisiert, der nach dem Urteil vieler Fachleute zwei weitere Schritte nach oben im kommenden Jahr folgen könnten.

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