Frankfurt (Reuters) - Die US-Notenbank sollte im Zuge ihrer strafferen Geldpolitik einer führenden Fed-Vertreterin zufolge noch in diesem Jahr den Abbau der in der Finanzkrise aufgeblähten Bilanz einleiten und auslaufende Papiere nicht mehr ersetzen.
"Meiner Meinung sollten wir in diesem Jahr beginnen", sagte die Chefin des Notenbank-Bezirks von Cleveland, Loretta Mester, dem "Handelblatt" vom Montag. "Das muss aber rechtzeitig kommuniziert werden." Über den Umfang des Abbaus gebe es noch keinen Beschluss. Die Bilanzsumme liege derzeit bei 4,5 Billionen Dollar. "Sie wird am Ende sicherlich höher liegen als vor der Finanzkrise, weil heute die Nachfrage nach unserer Währung höher ist."
Vor Ausbruch der weltweiten Finanzkrise im Jahr 2007 lag die Bilanzsumme der US-Notenbank noch bei 800 Milliarden Dollar. Durch den massiven Erwerb von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren zur Stützung der Konjunktur wurde sie danach massiv aufgebläht. In dem Interview sagte Mester zudem, sie sei mit dem "mittleren vorsichtigen Pfad der Zinserhöhungen" einverstanden. Die Federal Reserve hatte den Leitsatz im März angehoben und zwei weitere Erhöhungen für dieses Jahr in Aussicht gestellt.