Tokio, 17. Dez (Reuters) - Die deutliche Zinssenkung in den USA hat am Mittwoch die Asien-Börsen ins Plus gehoben. Im Vergleich zur Wall Street fielen die Kursgewinne allerdings gering aus. Zu den Verlierern gehörte der Autohersteller Honda, bei dem die Händler eine Gewinnwarnung nach Börsenschluss vorab einpreisten. Auch die Aktien des Nissan-Konzerns, der weitere Einsparungen infolge der Wirtschaftskrise ankündigte, gerieten unter Druck.
In Tokio gewann der 225 Werte umfassende Nikkei-Index<.N225> 0,5 Prozent auf 8612 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index<.TOPX> schloss 1,2 Prozent im Plus bei 838 Zählern. Auch die Aktienmärkte in Südkorea<.KS11>, Hongkong<.HSI>, Taiwan<.TWII>, Singapur<.FTSTI> und der chinesische Leitindex<.SSEC> notierten fester.
Nach der Entscheidung der Fed, die Zinsen in den USA auf faktisch Null zu senken, legten Staatsanleihen aus Japan zu, während der Dollar im Fernosthandel weiter unter Druck stand. In Japan erwarten Analysten nun ebenfalls eine Zinssenkung der Notenbank. "Die Fed hat die weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage unterstrichen. Es gibt eine ähnliche Situation in Asien, die Notenbanken haben also einige Motivation, die Zinssätze weiter zu mindern", sagte David Cohen von Action Economics in Singapur.
In New York war der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte nach der Fed-Entscheidung mit einem kräftigen Plus von 4,2 Prozent bei 8924 Punkten aus dem Handel gegangen. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> legte 5,1 Prozent auf 913 Zähler zu und schloss damit auf seinem höchsten Stand seit dem 10. November. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> kletterte 5,4 Prozent auf 1589 Stellen.
Zu den größten Gewinnern in Tokio zählte die landesgrößte Bank, Mitsubishi UFJ Financial Group<8306.T> mit einem Plus von 2,2 Prozent. Die Aktien von Canon<7751.T> gewannen dagegen 1,7 Prozent. Der Kamerahersteller legte den Bau eines neuen Werkes für Digitalkameras in Japan auf Eis.
Dagegen gaben die Anteilsscheine von Nissan Motor<7201.T> um über vier Prozent nach, nachdem der Autobauer eine weitere Produktionskürzung ab Januar um 78.000 Fahrzeuge angekündigt hatte. Auch die Papiere von Honda verloren im Handelsverlauf vier Prozent. Der Konzern gab direkt nach Börsenschluss eine deutlich reduzierte Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr bekannt, was viele Händler erwartet hatten.
Der Euro
(Reporter: Kevin Plumberg; bearbeitet von Tom Körkemeier; redigiert von Andreas Kröner)