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FOKUS 1-Dax stürzt nach neuem HRE-Rettungspaket ab

Veröffentlicht am 06.10.2008, 12:17
Aktualisiert 06.10.2008, 12:20
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Frankfurt, 06. Okt (Reuters) - Die Finanzkrise hat den deutschen Aktienmarkt zu Wochenbeginn noch fester in den Griff genommen. "Es brennt an allen Ecken und Enden", brachte es ein Börsianer am Montag auf den Punkt. Auf der Stimmung lastete insbesondere, dass der Bund und die deutsche Finanzbranche am Wochenende ein neues Rettungspaket für den Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate auflegen mussten. Der Dax<.GDAXI> stürzte bis zum Mittag um 5,7 Prozent ab auf 5466 Zähler und erreichte damit den niedrigsten Stand seit Juli 2006. Neben den Finanzwerten warfen Anleger aus Angst vor einem Konjunkturabschwung vor allem Aktien von Industriekonzernen aus ihren Depots.

Die HRE benötigt noch mehr Unterstützung, als erst eine Woche zuvor vereinbart worden war. "Niemand weiß, wie groß das Loch bei der Hypo Real Estate ist, und niemand will in dieses Loch hinein investieren", sagte ein Börsianer. "Das Management hat das Vertrauen endgültig verspielt. Man kann bei der Hypo Real Estate nichts mehr berechnen", sagte Analystin Susanne Knips von der Dresdner Bank. Wie Reuters aus Finanzkreisen erfuhr, wird HRE-Chef Georg Funke in den nächsten Tagen zurücktreten. Die Aktien des Münchener Konzerns stürzten um 36 Prozent auf 4,82 Euro ab.

Das HRE-Paket belastete auch andere Finanzwerte im Dax. "Die privaten Banken sind verschnupft, weil sie nun höhere Kredite geben müssen", sagte ein Händler. Papiere der Commerzbank verloren 14 Prozent, die der Deutschen Bank knapp zehn Prozent und die der Postbank 8,6 Prozent. Die im MDax<.MDAXI> notierten Aktien der Aareal Bank rutschten knapp 20 Prozent ab. Auch europaweit gerieten Bankaktien unter Druck, der Branchenindex<.SX7P> gab 7,7 Prozent nach. Die Finanzkrise sei endgültig in Europa angekommen, erklärten Börsianer. Für Enttäuschung sorge auch, dass sich die EU auf kein gemeinsames Rettungspaket für den Finanzsektor geeinigt habe.

REZESSIONSSORGEN DRÜCKEN INDUSTRIEWERTE

Unter der Krise in der Finanzbranche leiden Börsianern zufolge zunehmend auch die Aktien von Industriekonzernen. "Wenn die Banken die Kredite einschränken müssen, dann leidet darunter die Industrie", sagte ein Händler. Auf den Verkaufslisten standen unter anderem die Papiere von ThyssenKrupp und Siemens mit Abschlägen von jeweils knapp zehn Prozent. Händlern zufolge wogen die Konjunktursorgen schwerer als die Tatsache, dass beide Konzerne am Wochenende ihre Jahresprognose bestätigt hatten. Die Titel des Düngemittel- und Salzkonzerns K+S verloren 10,7 Prozent. "Die Party im Rohstoffsektor ist vorbei", sagte ein Händler. Die Analysten der WestLB hatten die Titel auf "reduzieren" heruntergestuft und ihr Kursziel auf 41 von 100 Euro gesenkt. "Die Ausgaben der Landwirtschaft für Dünger werden sich in den nächsten Quartalen angesichts anhaltend schwacher Märkte für Getreide und Ölsaaten abkühlen", erklären die Experten.

Gegen den Trend stemmten sich VW-Aktien, die knapp drei Prozent zulegten. "VW führen ein Eigenleben, seit es um die Übernahme durch Porsche geht. Die Aktien sind häufig in einem schwachen Markt stabil und umgekehrt", sagte ein Händler.

Bei den Nebenwerten im MDax stürzten die Aktien des Bezahlsenders Premiere um 17 Prozent ab. Die Titel waren bereits am Freitag um mehr als 50 Prozent in die Tiefe gerauscht, nachdem das Unternehmen für das Gesamtjahr einen operativen Verlust angekündigt, die Abonnentenzahlen deutlich gesenkt und erklärt hatte, mit den Banken über eine Restrukturierung von Kreditvereinbarungen zu sprechen.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Kathrin Schich)

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