FOKUS 1-Dubai-Zahlungsprobleme ziehen Dax ins Minus

* Anleger machen Kasse - Umsätze aber weiter gering

* Auto- und Finanzwerte wegen Dubai unter Druck

(neu: Auto- und Finanzwerte, SDax-Werte)

Frankfurt, 26. Nov (Reuters) - Die Furcht vor einer Zahlungsunfähigkeit des einstmaligen Boom-Emirats Dubai hat viele Anleger am deutschen Aktienmarkt zu Verkäufen bewogen. Der Dax<.GDAXI> fiel am Donnerstag im frühen Geschäft um 2,2 Prozent auf 5674 Punkte. Besonders Aktien von Unternehmen, an denen arabische Staaten beteiligt sind, gerieten unter Druck. Auch die Finanzwerte gaben angesichts der Befürchtungen um mögliche Zahlungsprobleme nach. Allerdings blieben die Handelsumsätze wegen des amerikanischen Thanksgiving-Feiertages gering. Dubai hatte am Mittwochnachmittag die Gläubiger zweier Staatskonzerne um ein Stillhalteabkommen gebeten.

Zu den größten Verlierern im Dax zählten die Finanzwerte. Commerzbank und Deutsche Bank fielen um je mehr als vier Prozent. Aber auch die Autowerte ließen Federn: Daimler verloren 3,4 Prozent, VW über zwei Prozent, die nicht im Dax notierten Porsche bis zu zehn Prozent. "Alles, was in arabischer Hand ist, wird im Moment verkauft", sagte ein Händler. Katar ist an VW beteiligt, während bei Daimler Aabar Investments aus Abu Dhabi Großaktionär ist. Allerdings fielen auch BMW um über zwei Prozent.

HÄNDLER: CHARTTECHNISCHE VERKAUFSIGNALE VERSTÄRKEN TALFAHRT

"Aus technischer Sicht hat der Anstieg in den letzten Tagen wegen der geringen Umsätze auf wackeligen Beinen gestanden", erklärte Helaba-Analyst Christian Schmidt die Beschleunigung der Talfahrt am Morgen. Und so kurz vor dem Jahresende wollten einige wohl nichts mehr riskieren. "Wer in diesem Jahr das richtige Timing hatte, konnte gut verdienen", fügte Schmidt hinzu. Da die US-Börsen am Donnerstag geschlossen bleiben, sei zumindest aus dieser Richtung nicht mit einem Störfeuer zu rechnen. Laut Händlern verstärkten charttechnische Verkaufssignale die Talfahrt. So sei bei 5750 Punkten eine wichtige Unterstützung gefallen.

Vom Thanksgiving-Wochenende erhofften sich viele Anleger unterdessen neue Hinweise auf die Ausgabenfreude der für eine Erholung der US-Wirtschaft besonders wichtigen Verbraucher. Sehr genau dürften die Börsianer die Geschäfte des Einzelhandels analysieren, denn am Freitag nach Thanksgiving fällt traditionell in den USA der Startschuss für das Weihnachtsgeschäft. Da dann der Einzelhandel angesichts des Kaufrausches vieler Konsumenten eine gute Chance hat, schwarze - statt rote - Zahlen zu schreiben, sprechen Amerikaner vom "Black Friday".

K+S-KAPITALERHÖHUNG AM MART ERWARTET WORDEN

Im Fokus standen am Morgen zudem die Aktien von K+S, die mit der Ausgabe von 26,4 Millionen neuen Aktien zu einem Bezugspreis von je 26 Euro 686 Millionen Euro einsammeln wollen. Die Aktien stiegen in der Spitze um zwei Prozent, nachdem sie zuvor um bis zu 1,3 Prozent gefallen waren. Schließlich pendelte sich der Kurs auf dem Vortagesschlussniveau von 43,29 Euro ein. "Grundsätzlich sehe ich die Kapitalerhöhung positiv. Sie hat schon so lange im Raum gestanden, dass einige froh sein werden, dass sie nun endlich kommt", sagte ein Händler. Ein weiterer Händler beurteilte den Abschlag für die neuen Aktien zum Schlusskurs als attraktiv. Andere Börsianer waren weniger überzeugt und rieten, die Finger von der Aktie zu lassen.

Im SDax<.SDAXI> fielen nach der Vorlage der Geschäftszahlen die Aktien von KWS Saat um 2,6 Prozent. Die Papiere des Filmverleihers Highlight Communications profitierten vom Zwischenbericht nur zeitweise. Nach einer Handelsstunde notierten die Titel wieder unverändert.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Ralf Banser) ((andrea.lentz@thomsonreuters.com; +49 69 7565 1277; Reuters Messaging: andrea.lentz.reuters.com@reuters.net))

Einige Anleger machten auch angesichts der Furcht vor einer Zahlungsunfähigkeit des einstmaligen Boom-Emirats Dubai Kasse, sagten Händler.