* Sony-Aktie gefragt - Verlustprognose geringer als erwartet
* Maschinenaufträge fallen weniger stark als angenommen
* Händler: Rechnen vorerst nicht mit schlechten Nachrichten
(neu: Schlusskurse, Analystenaussage, Maschinenaufträge)
Tokio, 15. Mai - Ermutigende Konjunkturdaten und Unternehmenszahlen haben am Freitag an den Börsen in Asien Hoffnung auf eine Erholung der Wirtschaft geweckt. Der Rückgang der Maschinenbestellungen in Japan fiel im März geringer aus als erwartet. Viele Händler setzten deshalb darauf, dass die Talsohle nun erreicht sei. Die Aktien von Sony zählten trotz eines Milliardenverlusts im abgelaufenen Quartal zu den größten Gewinnern.
In Tokio gewann der 225 Werte umfassende Nikkei-Index<.N225> 1,9 Prozent auf 9265 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index<.TOPX> legte 2,2 Prozent auf 881 Zähler zu. Auch die Aktienmärkten in Südkorea<.KS11>, Hongkong<.HSI>, Taiwan<.TWII> und Singapur<.FTSTI> notierten fester. Am Vorabend beendeten die US-Börsen dank Gewinnen bei Technologietiteln ihre Talfahrt. Der Dow Jones<.DJI> schloss 0,6 Prozent im Plus bei 8331 Punkten.
In Japan sorgten die Auftragsdaten im Maschinenbau für gute Stimmung. Die Bestellungen im privaten Sektor fielen im März nur um 1,3 Prozent, Experten hatten ein Minus von 4,5 Prozent befürchtet. "Die Zahlen legen nahe, dass die Industrie die Talsohle erreicht hat, weil Japans Exporte nicht weiter fallen und die Lagerbestände ausreichend heruntergefahren wurden", sagte Analyst Tetsuro Sawano.
Von der Hoffnung auf ein Ende der Exportkrise profitierte unter anderem Japans größter Schifffahrtskonzern Nippon Yusen<9101.T>. Seine Aktien verteuerten sich um 2,2 Prozent. Die Papiere der Großbank Mizuho Financial<8411.T> legten nach einem Zeitungsbericht über eine Kapitalerhöhung ebenfalls 2,2 Prozent zu. Der Chipkonzern Tokyo Electron<8035.T> sagte einen Millionenverlust für das laufende Geschäftsjahr voraus. Händler hatten offenbar mit noch schlechteren Nachrichten gerechnet, die Papiere von Tokyo Electron schossen 7,8 Prozent nach oben.
Auch die am Vortag nach Börsenschluss vorgelegten Zahlen des Elektronikgiganten Sony<6758.T> wurden positiv aufgenommen. Sony blickt trotz tiefroter Zahlen zu Jahresbeginn vergleichsweise optimistisch in die Zukunft. Der Konzern peilt an, seinen operativen Verlust im laufenden Geschäftsjahr zu halbieren und damit kräftiger einzugrenzen als am Markt erwartet. Sony-Papiere gehörten nach einem Minus von knapp sieben Prozent am Vortag zu den größten Gewinnern. Die Aktie verteuerte sich um 7,1 Prozent.
"Die Restrukturierung bei Sony scheint zu wirken. Das weckt Hoffnungen, dass die Zeit der schlechten Nachrichten vorbei ist", sagte Händler Fumiyuki Nakanishi. "Trotz einer Reihe trostloser Quartalsergebnisse breitet sich am Markt insgesamt eine Gefühl der Befreiung aus, weil bis zu den nächsten Quartalszahlen im April und Juni keine schlechten Nachrichten mehr zu erwarten sind", fügte er hinzu.
(Reporter: Aiko Hayashi und Kevin Plumberg; bearbeitet von Andreas Kröner; redigiert von Christian Götz)