Zürich, 22. Jan (Reuters) - Kräftige Kursverluste der beiden
Grossbanken Credit Suisse und UBS haben am
Freitag die Schweizer Börse ins Minus gedrückt. Die Pläne der
US-Regierung den Eigenhandel der Banken zu beschränken löste
weltweit Abgaben aus. Im Verlauf gerieten auch andere Sektoren
etwas unter Druck. Händler sprachen von einer übertriebenen
Reaktion. Doch dürfte die "Bank-Reform" die Märkte noch einige
Zeit verunsichern, hiess es weiter.
Der SMI<.SSMI> notierte am Mittag um 1,0 Prozent tiefer bei
6512 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> verlor ebenfalls 1,0 Prozent
auf 5625 Zähler.
Die Aktien der Grossbanken Credit Suisse und
UBS sackten um fünf respektive vier Prozent ab. Damit
verloren die beiden Papiere ähnlich viel wie ihre europäischen
Konkurrenten Deutsche Bank oder Barclays .
Wegen der US-Pläne litten vor allem Aktien von Banken unter
Abgaben, die stark im Investmentbanking engagiert sind.
"Sollten die Pläne umgesetzt werden, würde dies die
Ergebnisse der Banken stark beeinflussen. Goldman Sachs zieht
zehn Prozent des Gewinns aus dem Eigenhandel. Bei BAC,
Morgan Stanley und Citigroup macht er mehr als fünf
Prozent aus", sagte ein Börsenhändler.
Auch die Aktien der Versicherungen schwächten sich ab,
hielten sich aber mit Einbussen von rund einem Prozent deutlich
besser als die Banken.
Unter den weniger konjunktursensitiven Werten schwächten
sich Novartis um 0,3 Prozent ab. Für das
milliardenschwere Brustkrebsmedikament Femara des Pharmakonzerns
zeichnet sich Konkurrenz ab. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat
ein Nachahmerpräparat von Teva vorläufig zugelassen,
das nach Ablauf des Patentschutzes für Femara Mitte 2011 auf den
Markt kommen könnte.
Roche verloren 0,5 Prozent. Dagegen legten
Nestle und Swisscom weiter zu.
Zunächst schlugen sich auch die Aktien zyklischer Firmen
recht gut. Im Verlauf bröckelten ihre Kurse aber ebenfalls ab.
ABB sanken um 0,2 Prozent und Holcim verloren
ein Prozent.
Zu den raren Gewinnern zählten Meyer Burger, deren
Aktien ein Prozent gewannen. Der Solarzulieferer liefert
Drahtsägen und Wafer-Inspektionssysteme für rund 35 Millionen
Franken an die chinesische GCL-Poly Energy<3800.HK>.
Gewinne verbuchten auch die Aktien von Stromproduzenten wie
BKW, CKW oder EGL .
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)