Zürich, 15. Dez (Reuters) - Die Schweizer Börse hat sich am
Dienstag seitwärts bewegt. Händler sprachen von einem
umsatzschwachen Geschäft und merklich nachlassendem Interesse
der Marktteilnehmer. "Die Leute beschränken sich auf das
Notwendigste", sagte ein Börsianer. Auch die in nächster Zeit
anstehenden US-Konjunkturdaten und die Zinsentscheidung der
amerikanischen Notenbank Fed am Mittwochabend sorgten für
Zurückhaltung. "Da geht man keine unnötigen Risiken ein."
Der Bluechip-Index SMI<.SSMI> notierte kurz nach Mittag um
0,1 Prozent höher bei 6439 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> rückte
ebenfalls um 0,1 Prozent auf 5534 Zähler vor.
Die Meldung, dass die Deutsche Bank 2011 einen
Rekordgewinn von zehn Milliarden Euro anpeile, konnte die
Branche kaum beleben. Im Gegenteil, die Bankaktien lagen
mehrheitlich im Minus. Credit Suisse verloren 1,5
Prozent. Händler verwiesen auf eine Chart-Empfehlung der
Deutschen Bank, die den Titel belasten könnte. UBS
zogen gegen den Sektortrend 0,7 Prozent an.
Auch die Versicherungen neigten zur Schwäche. Swiss
Life drehten nach anfänglichen Gewinnen ins Minus und
noierten 0,4 Prozent tiefer. Die beim Investorentag
veröffentlichten Zielsetzungen stiessen nicht auf grossen
Widerhall. Der Lebensversicherer strebt spätestens 2012 eine
Eigenkapitalrendite von zehn bis zwölf Prozent an und will nur
mehr 20 bis 40 Prozent des Gewinns als Dividende ausschütten.
"Die Ziele entsprechen den Markterwartungen und stimmen mit
denen europäischer Mitbewerber etwa überein", sagte ein Händler.
Die Forbo-Aktien gewannen 3,3 Prozent. der Belag-
und Klebstoffhersteller rechnet 2009 mit rund 70 Millionen
Franken Gewinn; das ist mehr als Analysten bisher erwartet
hatten.
Dagegen sackten Schulthess um 9,4 Prozent ab. Der
Waschmaschinen- und Wärmepumpenhersteller wird das
Vorjahresergebnis nicht erreichen und stellt erst für 2010
wieder eine Umsatz- und Ergebnisverbesserung in Aussicht.
Ein grösserer Kaufauftrag aus dem Ausland sorgte bei Nobel
Biocare für einen Kursanstieg von vier Prozent. Die
Aktien des Zahnimplantate-Herstellers haben seit dem Hoch im
Oktober mehr als einen Viertel an Wert eingebüsst.
Bei den zyklischen Titeln gab es keinen einheitlichen Trend.
ABB und Holcim gewannen leicht, Sulzer
und Clariant verloren Terrain. Oerlikon setzten
ihre Talfahrt mit 2,5 Prozent Abschlag fort.
Ein Thema am Markt ist Addex, obwohl die Aktien der
Genfer Pharmafirma vom Handel suspendiert sind. Addex beendet
eine klinische Phase-IIb-Studie mit ihrem Leitmedikament
ADX10059 zur Vorbeugung von Migräne wegen Fragen zur Sicherheit
des Mittels. Überwachungsuntersuchungen zeigten Anomalien bei
Leberfunktionstests. Händler hatten einen massiven Kurseinbruch
erwartet.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)