Zürich, 28. Jul (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Mittwochmittag erneut fester tendiert. Positive Vorgaben aus
Asien und anhaltende Nachfrage nach Bankaktien stützen weiterhin
die Kurse, hiess es im Handel. Allerdings sei im weiteren
Verlauf durchaus mit eine Konsolidierungs zu rechnen. "Die Luft
wird allmählich etwas dünn", sagte ein Händler. Der Markt sei
technisch überkauft und daher reif für eine kleinere Korrektur.
Gewinnmitnahmen dürften daher nicht überraschen.
Der SMI<.SSMI> der Standardwerte notierte am Mittag um 0,7
Prozent höher auf 6318 Punkten. Der breite SPI <.SSHI> stieg um
0,6 Prozent auf 5580 Zähler.
Die Aktien der Grossbanken erfreuten sich weiter guter
Nachfrage. Händler erklärten dies vor allem mit den neuen
Eigenkapitalregeln der Notenbanken und Aufsichtsbehörden (Basel
III), die nicht so scharf wie befürchtet ausgefallen waren.
Einige Teile des angestrebten Reformwerks wie etwa die
Neudefinition des Kernkapitals wurden laut Beobachtern klar
abgeschwächt.
Zudem wirkten auch der unerwartet starke Quartalsabschluss
der UBS sowie die erfolgreich durchgeführten
Banken-Stresstests positiv nach. UBS legten 2,6 Prozent auf
17,92 Franken zu und Credit Suisse rückten drei
Prozent auf 49,01 Franken vor. Julius Bär und Sarasin
, deren Ergebnis am Donnerstag erwartet wird, gewannen
gegen ein Prozent.
Dagegen stürzten die Aktien der EFG International
um 14 Prozent ab auf 13,55 Franken. Die Privatbank hat im ersten
Halbjahr wegen Abschreibungen auf Hedge Fund und
Derivate-Geschäften einen überraschend hohen Verlust von rund
800 Millionen sfr hinnehmen müssen. "Das ist etwa doppelt so
viel, wie von uns geschätzt", sagte ein Händler einer
Privatbank. Dagegen seien der Neugeldzufluss und der
"bereinigte" Reingewinn besser als erwartet. Negativ beurteilt
wird ebenfalls die Entwicklung der Bruttomarge.
Dagegen schnellten die Aktien von Day Software um
mehr als 30 Prozent in die Höhe auf 137,90 sfr. Der
US-Softwarehersteller Adobe will Day übernehmen und bietet 139
sfr je Aktie. Die entspreche einer Prämie von 59,2 Prozent
gegenüber dem Durchschnittskurs der vergangenen 60 Handelstage.
Day legte zudem positive Halbjahreszahlen vor. Die Day-Aktie hat
seit Jahresanfang mehr als 40 Prozent gewonnen.
Die Titel von Temenos verloren knapp ein Prozent.
Händler sagten, die Day-Übernahme habe nicht dazu gereicht, die
Spekulationen um Temenos neu anzufachen. Der Hersteller von
Banksoftware wurde schon öfter im Markt als Übernahmekandidat
bezeichnet. Temenos publiziert nachbörslich den Zwischenbericht.
Etwas höher notierten die beiden Schwergewichte Novartis
und Roche . Nestle dagegen büssten
erneut leicht Terrain ein.
Konjunkturoptimismus beflügelte die Papiere zyklischer
Firmen an. ABB, Fischer , Sulzer und
Clariant rückten vor. Der Elektrotechnikkonzern hat
die die Beteiligung an ABB Indien auf 75 Prozent erhöht.
Der Chemiekonzern Clariant legt am Donnerstag den
Zwischenbericht vor.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)