Zürich, 19. Jul (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Montag im Verlauf die frühen Verluste nahezu aufgeholt. Leicht
höhere US-Aktien-Futures und versiegende Verkäufe nahmen laut
Händlern Druck vom Markt. Allerdings verlief das Geschäft
relativ ruhig und die Umsätze waren bescheiden. "Das ganze mutet
etwas zufällig an", sagte ein Händler. Zudem dürften sich die
Anleger wegen der allgemeinen Verunsicherung über die weitere
wirtschaftliche Entwicklung und der vielen im Laufe der Woche
bevorstehenden Firmenbilanzen zurückhalten.
Der Standardwerteindex SMI <.SSMI> notierte am Mittag noch
um 0,1 Prozent tiefer bei 6178 Punkten. Der breite SPI <.SSHI>
verlor ebenfalls 0,1 Prozent auf 5464 Zähler.
Händler sagten, vereinzelt positionierten sich
Marktteilnehmer in Aktien von Unternehmen, die demnächst ihre
Ergebnisse berichten werden. Davon profitierte etwa der
Pharmariese Roche , dessen Zahlen am Donnerstag
veröffentlicht werden. Der Kurs stieg 0,1 Prozent. Am Dienstag
wird auch die Empfehlung für die US-Gesundheitsbehörde FDA
erwartet, ob Avastin für die Erstbehandlung von
Brustkrebspatientinnen zugelassen werden soll. Am Freitag hatten
Zweifel der FDA an der Wirksamkeit des umsatzstärksten
Roche-Medikaments den "Bon" unter Druck gesetzt.
Abgesehen von Roche werden im Laufe der Woche auch die
Ergebnisse von Actelion , ABB , Julius Bär
, Credit Suisse , Sulzer , Lonza
, Syngenta und anderen veröffentlicht.
Die Aktien der Banken Credit Suisse und UBS
notierten nach anfänglichen Verlusten um 1,5
respektive 0,3 Prozent im Plus. Neben den Quartalsberichten
erwarteten die Anleger bei den Finanzwerten auch die Ergebnisse
des Stresstests europäischer Banken am Freitagabend.
"Katastrophen" sollte es dabei nicht geben, hiess es.
Die Industriewerte stiessen nach frühen Einbussen in die
Gewinnzone vor. ABB aber waren zuletzt noch eine Spur
leichter. Holcim gewannen 0,4 Prozent.
Dagegen legten Georg Fischer 2,3 Prozent zu. Der
Anlagenbauer hat im ersten Halbjahr 2010 von der Markterholung
insbesondere in Asien profitiert. Mit einem um 17 Prozent
höheren Umsatz von 1,69 Milliarden sfr und einem Gewinn von 41
Millionen sfr übertraf der Industriekonzern die Erwartungen
klar. Fischer erwartet im zuweiten Halbjahr eine ähnliche
Entwicklung wie im ersten Semester.
Kühne&Nagel büssten vier Prozent ein. Der
Logistikkonzern hat den Halbjahresgewinn auf 281 von 258
Millionen sfr im Vorjahr gesteigert und damit die
Markterwartungen "nur" erfüllt. Zudem entwickelten sich die
Margen schlechter als erwartet und die Aktie sei eher stolz
bewertet., "Bisher hat Kühne nie enttäuscht", sagte ein Händler.
Dagegen kletterten die Titel von Konkurrentin Panalpina
um drei Prozent. Händler sprachen von Umschichtungen.
"Kühne hat keine positive Überraschung gezeigt. Jetzt setzen die
Anleger auf Panalpina", sagte ein Händler. Zudem stufte UBS das
Rating auf "Buy" von "Neutral" hoch
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert
Schmieder)