* Arbeitslosenanträge gehen weniger stark zurück als erwartet
* Cisco vorsichtig zur wirtschaftlichen Entwicklung
* Sybase-Aktien auf Höhenflug nach SAP-Kaufankündigung
(neu: aktualisierte Kurse, Dax, Energietitel)
New York, 13. Mai (Reuters) - Schwache Konjunkturdaten haben
am Donnerstag die Freude der Börsianer in New York über den
Milliarden-Zukauf von SAP getrübt. Die Zahl der
Arbeitslosenanträge ging unerwartet langsam zurück und erinnerte
die Marktteilnehmer an die desolate Lage am US-Arbeitsmarkt. Die
Zahl der Menschen, die weiterhin Unterstützung erhalten, legte
sogar überraschend zu. Auch ein neues Sparprogramm in Portugal
konnte die Stimmung an der Wall Street kaum aufhellen. Analysten
erinnerten umgehend daran, dass in der Schuldenkrise langfristig
noch viele Fragen offen seien. Am Mittwoch hatten neue
Sparmaßnahmen in Spanien noch weltweit für große Erleichterung
an den Finanzmärkten gesorgt.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte notierte im
Mittagshandel 0,3 Prozent tiefer bei 10.865 Punkten. Der breiter
gefasste S&P-500-Index<.SPX> verlor 0,4 Prozent auf 1166 Zähler.
Der Technologie-Index Nasdaq<.IXIC> gab um 0,5 Prozent nach auf
2412 Punkte. In Frankfurt setzte der Dax<.GDAXI> hingegen seinen
Erholungskurs fort und ging 1,1 Prozent höher bei 6251 Stellen
aus dem Handel.
Zu den größten Verlierern in New York gehörten die Aktien
des weltgrößten Netzwerkausrüsters Cisco mit Abschlägen
von mehr als vier Prozent, nachdem der Konzern seine
Quartalsbilanz vorgelegt hatte. Der Gewinn im dritten
Geschäftsquartal stieg zwar binnen Jahresfrist um mehr als zwei
Drittel auf 2,2 Milliarden Dollar, der Konzern äußerte sich aber
skeptisch zur wirtschaftlichen Entwicklung. Nach unten ging es
auch für Titel aus der Energiebranche, nachdem der Ölpreis
kräftig nachgab. So verloren etwa Chevron-Papiere 1,4
Prozent.
Viele Börsianer zeigten sich aber erfreut über den
Milliardenkauf von SAP. Der Walldorfer Softwarekonzern
gab am Mittwoch nach US-Börsenschluss bekannt, 4,6 Milliarden
Euro für das kalifornische Unternehmen Sybase zu zahlen.
Sybase-Aktien legten noch einmal um knapp 15 Prozent zu, nachdem
sie am Vortag nach ersten Berichten über die anstehende Fusion
bereits knapp 40 Prozent zugelegt hatten. "Fusionsaktivitäten
sind immer ein gutes Zeichen. Ich glaube, auf diesem Gebiet wird
sich noch viel mehr tun", erklärte Arthur Hogan von Jefferies &
Co in Boston. "SAP hatte einen Haufen Bargeld, und damit sind
sie nicht die einzigen."
(Reporter: Leah Schnurr; bearbeitet von Sebastian Engel;
redigiert von Stefanie Huber)