FOKUS 1-UBS und Swiss Re ziehen Schweizer Börse nach oben

Zürich, 14. Apr (Reuters) - Kräftige Kursgewinne der Grossbank UBS und des Rückversicherers Swiss Rea haben am Dienstag die Schweizer Börse deutlich in die Gewinnzone gezogen. Belastet wurde der Gesamtmarkt dagegen von Einbussen bei den wenig konjunktursensitiven Pharma- und Nahrungsmittelwerten.

Der SMI<.SSMI> notierte nach einem Tageshoch bei über 5130 Punkten eine Dreiviertelstunde vor Schluss um 0,9 Prozent höher auf 5115 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> stieg 1,0 Prozent auf 4331 Zähler.

UBS, Swiss RE und andere Finanzwerte gaben im Verlauf einen Teil der Gewinne wieder ab, nachdem enttäuschende US-Daten für Gewinnmitnahmen gesorgt hatten. Zuletzt hatten am Vortag veröffentlichte und unerwartet gut ausgefallene Quartalsberichte der Banken Goldman Sachs und Wells Fargo die Hoffnung geweckt, das Ende der Finanzkrise könnte bevorstehen.

UBS legten 13,7 Prozent auf 13,09 sfr zu. Das Tageshoch lag bei 13,38 sfr. Neben den guten Ergebnissen der US-Banken sorgten auch Erwartungen für Auftrieb, dass die Bank am Mittwoch an der Generalversammlung über drastische Sparpläne informieren werde. Dies hatte Deckungskäufe ausgelöst.

Swiss Re kletterten um über acht Prozent auf 26,58 sfr. Händler erwähnten erneut Übernahmespekulationen, die schon in der Vorwoche für Kursgewinne gesorgt hatten. Zudem profitiere Swiss Re von den geänderten Buchungsvorschriften. Demnach muss der Rückversicherer weniger als erwartet abschreiben.

Unter dem gestiegenen Risikoappetit litten die defensiven Titel wie Actelion, Lonza, Nestle , Novartis und Roche, die ein bis zwei Prozent verloren. Givaudan büssten gar vier Prozent ein.

Bei Novartis belastete zudem eine Meldung über Nebenwirkungen bei dem potenziellen Medikament FTY720, einem dem Hoffnungsträger gegen Multiple Sklerose, hiess es.

"Insgesamt kann man aber sagen, der Risikoappetit steigt stetig... Das löst Sektorrotationen aus", sagte ein Händler. Die Marktteilnehmer hofften, dass die Konjunktur die Talsohle erreicht wenn nicht gar schon bald durchschritten haben könnte. Davon profitierten neben den Finanzwerten auch die Titel zyklischer Unternehmen. So schnellten auch Holcim, Fischer, Oerlikon, Schmolz + Bickenbach oder Swatch kräftig nach oben.

Die weitere Entwicklung dürfte nun von den im Laufe der Woche anstehenden US-Konjunkturdaten und den Quartalsberichten abhängen, die Firmen wie Citigroup, JP Morgan oder General Electric vorlegen.

Aus der Schweiz werden am Mittwoch der Agrarchemiekonzern Syngenta und am Donnerstag der Pharmakonzern Roche sowie der Maschinenbauer Sulzer Angaben zum Geschäftsverlauf im ersten Quartal machen.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew Thompson)