(neu: weitere Händleraussagen)
* Vorgaben aus USA und Japan schwach
* Intel verzichtet auf Ausblick und drückt die Stimmung
Frankfurt, 15. Apr (Reuters) - Am deutschen Aktienmarkt ist
am Mittwoch nach den Kursgewinnen der Vortage wieder etwas
Ernüchterung eingekehrt. Belastet von schwachen Vorgaben der
Börsen in den USA und in Asien lag der Dax<.GDAXI> am Mittag 0,4
Prozent tiefer bei 4538 Punkten. "Keiner weiß genau, wo es
hingeht, man hangelt sich von einer Nachricht zur nächsten",
sagte ein Händler.
Im Finanzsektor vermieste die Schweizer UBS mit
einem Milliardenverlust im Quartal die Stimmung. Negativ
aufgenommen wurden auch die Nachrichten von
Technologieschwergewicht Intel. Der weltgrößte
Chiphersteller hatte zwar bessere Zahlen als erwartet vorgelegt,
doch auf eine Prognose für die nächsten Monate verzichtet. In
Frankfurt rutschte der Intel-Kurs um rund vier Prozent
ins Minus. Generell hielten sich in Europa viele Anleger zurück,
da im Tagesverlauf noch eine Reihe von Konjunkturdaten aus den
USA - darunter die Verbraucherpreise - erwartet wurden. Zudem
wurden im Wochenverlauf weitere Bilanzdaten von Banken erwartet.
ANLEGER TRETEN BEI FINANZWERTEN AUF DIE BREMSE
Bei den Bankenwerten lösten die UBS-Zahlen zusammen mit dem
Kurseinbruch bei Goldman Sachs im Sog einer
Kapitalerhöhung Gewinnmitnahmen aus. "Nach der ersten Euphorie
treten die Anleger nun auf die Bremse", sagte Postbank-Stratege
Heinz-Gerd Sonnenschein. Die UBS-Aktien brachen in Zürich in der
Spitze um neun Prozent ein, erholten sich dann aber auf ein
Minus von rund vier Prozent bei 12,76 Schweizer Franken.
Deutsche Bank-Aktien verloren 2,5 Prozent.
Commerzbank, die am Vortag, angeschoben von der
Diskussion um die Einrichtung einer deutschen "Bad Bank", noch
13 Prozent zugelegt hatten, fielen um 2,2 Prozent. Mit Spannung
warteten die Investoren auf den am Donnerstag anstehenden
Zwischenbericht von JP Morgan. Am Freitag folgt
Citigroup. Beide Banken haben die Erwartungen mit
zuversichtlichen Aussagen über den Jahresbeginn hochgeschraubt.
In Frankfurt war zudem VW ein Gesprächsthema. Ein
Zeitungsbericht, wonach die EU-Kommission derzeit wegen des
VW-Gesetzes nicht vor dem Europäischen Gerichtshof klagen will,
drückte die Aktien in der Spitze um drei Prozent ins Minus. "Das
könnte bedeuten, dass Porsche im Rechtsstreit um die
20-prozentige Sperrminorität mit dem Staat den Kürzeren zieht",
erklärte ein Händler. Die EU-Kommission betonte allerdings, dass
noch keine Entscheidung zum VW-Gesetz gebe. Die VW-Stammaktien
erholten sich daraufhin und lagen 0,6 Prozent im Minus.
Porsche fielen um 2,4 Prozent, die ebenfalls in
keinem Index vertretenen VW-Vorzüge sogar um rund
sieben Prozent.
Im MDax<.MDAXI> zählten EADS nach einer
Analystenempfehlung mit einem Plus von sechs Prozent zu den
größten Gewinnern. Citigroup hatte die Aktien des europäischen
Luftfahrt- und Rüstungskonzerns auf "Hold" von "Sell"
hochgestuft. Bei MLP, die mit einem Minus von über vier
Prozent eines der Schlusslichter im MDax waren, sorgte laut
Händlern eine Herunterstufung durch die HSBC für Kursverluste.
(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Jörn Poltz)