* Positive Asien-Vorgaben ermöglichen guten Wochenstart
* Hoffnung auf Ende der Finanzkrise beflügelt Bankenwerte
* Jahreshoch beim Ölpreis treibt Aktien der Energiekonzerne
(neu: europäische Werte, US-Märkte)
Frankfurt, 19. Okt (Reuters) - Der Dax<.GDAXI> hat am Montag
einen Großteil seiner Kursverluste vom Freitag wieder
wettgemacht. Bis zum frühen Nachmittag legte der Index 1,3
Prozent auf 5817 Punkte zu. "Positiv für die Stimmung am
deutschen Aktienmarkt ist die Tatsache, dass die asiatischen
Börsen ihre Anfangsschwäche überwunden haben", sagte ein
Händler. "Der Nikkei-Index<.N225> rettete sich zum
Handelsschluss in Japan fast noch ins Plus und die Shanghaier
Börse verbuchte sogar einen ordentlichen Anstieg". Der
SSE<.SSEC> hatte 2,1 Prozent zugelegt. Auch im europäischen
Ausland zogen die Aktienkurse an, und der Stoxx50<.STOXX50>, in
dem die 50 größten börsennotierten Unternehmen Europas vertreten
sind, stieg um 1,3 Prozent auf 2501 Zähler.
Vielerorts hielten sich die Anleger allerdings zurück. Die
Investoren warteten auf weitere Geschäftszahlen von
US-Unternehmen. Für den Tagesverlauf haben unter anderem Texas
Instruments und Apple ihre Quartalsergebnisse
angekündigt. An der Wall Street zeichnete sich ebenfalls ein
positiver Start in die Woche ab.
AUSSICHT AUF HÖHERE EINSPARUNGEN HILFT DAIMLER
Zu den Favoriten im Dax zählten Daimler, deren
Aktien sich um 2,3 Prozent auf 35,96 Euro verteuerten.
Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte der "Wirtschaftswoche" gesagt,
sein Unternehmen werde die Sparziele im "zweistelligen
Prozentbereich" übertreffen. Die Aktien des Münchener
Daimler-Konkurrenten BMW zogen um 1,4 Prozent auf 33,71
Euro an. Auch der europäische Branchenindex<.SXAP> lag mit einem
Plus von 1,6 Prozent vorne, allerdings vor allem dank der
deutschen Werte.
Fusionsgerüchte in den USA trieben die Papiere der Deutschen
Börse 4,2 Prozent in die Höhe auf 61,10 Euro. Eine
US-Zeitung hatte berichtet, die weltgrößte Derivatebörse
CME plane eine Übernahme der Chicagoer Optionsbörse CBOE.
Solche Nachrichten schürten stets auch Fusionsfantasien rund um
die Deutsche Börse, sagten Händler. Die Deutsche-Börse-Tochter
Eurex gehört zu den weltweit größten Derivatebörsen. Doch auch
andere Finanzwerte in Europa waren gefragt, nachdem am Markt
immer mehr auf ein baldiges Ende der Finanzkrise gesetzt wurde.
Zudem hätten die Banken in den vergangenen Tagen meist gute
Zahlen vorgelegt, sagte ein Händler. Der Sektorindex
Banken<.SX7P> zog um 1,6 Prozent an. HSBC, Banco
Santander oder BNP Paribas notierten zwischen
1,7 bis 2,4 Prozent höher.
Die Aktien der Rohstoff- und der Energiekonzerne verbuchten
ebenfalls Kursgewinne. Ein Barrel (159 Liter) Öl der Sorte WTI
kostete zeitweise 79,05 Dollar und war damit so teuer wie seit
über einem Jahr nicht mehr. BP, Royal Dutch Shell
und Total notierten daraufhin bis zu 2,1 Prozent höher.
Unangefochtener Spitzenreiter im Stoxx50 war jedoch
Nestle. Die Aktien kletterten um 4,1 Prozent auf 45,16
Schweizer Franken. Zur Begründung verwiesen Marktteilnehmer auf
eine Kaufempfehlung der UBS-Analysten. Diese hatten Nestle auf
"Buy" von "Neutral" hochgestuft und das Kursziel auf 50 von 43
Schweizer Franken erhöht. Der Nahrungsmittelkonzern legt diese
Woche ebenfalls Quartalszahlen vor.
(Reporter: Kerstin Leitel; redigiert von Kathrin Schich)