Zürich, 21. Jan (Reuters) - Die gute Nachfrage nach wenig
konjunktursensitiven Werten hat am Donnerstag die Schweizer
Börse im Plus gehalten. Die uneinheitlichen US-Konjunkturdaten
und Pläne der amerikanischen Regierung, das Geschäft der Banken
stärker zu regulieren, bremsten die Kurse der Finanzwerte und
Aktien von zyklischen Firmen. Zudem gab die Wall Street im
frühen Geschäft deutlich nach.
Der SMI<.SSMI> notierte um 0,5 Prozent höher bei 6619
Punkten. Der breite SPI<.SSHI> rückte 0,3 Prozent auf 5712
Zähler vor.
Die Aktien des Lebensmittelriesen Nestle legte 2,5
Prozent zu. Nestle werden verstärkt als sicherer Hafen gesucht.
Die Dividendenrendite beträgt 2,8 Prozent und das Unternehmen
könnte wegen des Verkaufs von Alcon an Novartis
eine Sonderdividende auszahlen. Händler sprachen auch von
Umschichtungen aus den Aktien von Mitbewerbern in Nestle.
Aber auch die Pharmawerte Novartis und Roche legten
1,4 beziehungsweise 0,5 Prozent zu. Novartis beantragt in den
USA und der EU die Zulassung des Multiple-Sklerose-Mittels
FTY720. Dem Medikament wird eine Milliardenumsatz zugetraut.
Roche hat positive Daten zum Krebsmedikament Xeloda vorgelegt.
"Der Bereich der Gesundheitsaktien profitiert weiter davon, dass
sich in den USA die Umsetzung der Gesundheitsreform zumindest
verzögern dürfte", sagte ein Händler.
Die Bankaktien konnten vom deutlich besser als erwarteten
Quartalsbericht der US-Bank Goldman Sachs nicht
profitieren. Credit Suisse und UBS verloren
0,3 Prozent.
Auch die Versicherungen neigten mehrheitlich zur Schwäche.
Swiss Life büssten 1,6 Prozent ein. Am Vortag hatte
Konzernchef Bruno Pfister gegenüber Reuters deutlich gemacht, er
könne einer Übernahmeofferte keine positiven Aspekte abgewinnen.
Die zuletzt kursierenden Spekulationen über ein Interesse von
Allianz an Swiss Life wollte er nicht kommentieren.
Dei gedämpften Konjunkturhoffnungen und Pläne Chinas, das
starke Wachstum zu bremsen, belasteten Aktien zyklischer Firmen
wie ABB, Holcim oder Clariant.
Logitech konnten anfängliche Kursgewinne nicht
verteidigen und rutschten 1,5 Prozent ins Minus. Der Hersteller
von Computerzubehör übertraf im dritten Geschäftsquartal die
Erwartungen und stellte zweistellige Wachstumsraten und ein
kräftiges Gewinnplus in Aussicht.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)