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FOKUS 2-Deutsche Bank schockiert Börse - Dax unter 4500 Punkte

Veröffentlicht am 14.01.2009, 15:17
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(neu: US-Daten, Hypo Real Estate, Arcandor, Douglas)

Frankfurt, 14. Jan (Reuters) - Ein Milliardenverlust der Deutschen Bank hat an den europäischen Börsen am Mittwoch Schockwellen ausgelöst. "Die Zahlen der Deutschen Bank waren ein Paukenschlag", erklärte NordLB-Händler Matthias Melms. "Dass die Deutsche Bank so schlecht abgeschlossen hat, ist schon beängstigend." An den Aktienmärkten kam daraufhin Angst vor weiteren Schreckensmeldungen aus der Branche hoch und drückte die Kurse einiger Finanzwerte um mehr als zehn Prozent. Dazu trübte ein verhaltener Ausblick von Siemens die Stimmung und Umsatzzahlen des US-Einzelhandels fielen unerwartet schlecht aus. Der Dax<.GDAXI> fiel bis zum Nachmittag um 3,6 Prozent auf 4470 Punkte.

"Schreckliche Wirtschaftsdaten und der Beginn der Bilanzsaison machen derzeit jede Hoffnung zunichte", sagte ein Händler. Der überraschend starke Rückgang der US-Einzelhandelsumsätze im Dezember um rund drei Prozent verheiße nichts Gutes für die Wall Street, wo die Aktienfuture ein Minus von 1,8 Prozent signalisierten.

ANGST VOR WEITEREM KAPITALBEDARF BELASTET FINANZBRANCHE

Schon vor den Daten hatte der Rekordverlust der Deutschen Bank im vergangenen Jahr von 3,9 Milliarden Euro die Anleger schockiert. Zur Bewältigung seines Einstiegs bei der Postbank akzeptierte der Branchenprimus zudem den Einstieg der Post in den eigenen Aktionärskreis. "Die indirekte Staatsbeteiligung durch den Postbank-Deal wiegt auch schwer, da kommt jetzt alles zusammen", sagte ein Händler. Die Aktien der Deutschen Bank brachen um bis zu 13 Prozent auf 21,11 Euro ein und notierten damit nur noch knapp über dem im November erreichten 20-Jahres-Tief von 18,59 Euro. Die Postbank-Aktien gaben ihre elfprozentigen Gewinne vom Vortag wieder ab und fielen um bis zu 19 Prozent auf 11,61 Euro. Händler begründeten die Gewinnmitnahmen mit den schwindenden Aussichten auf ein attraktives Abfindungsangebot. Die Post-Titel verloren bis zum Nachmittag 2,7 Prozent.

Im Sog der Deutschen Bank verloren die Aktien der Commerzbank bis zu zehn Prozent auf ein Rekordtief von 3,875 Euro. Die inzwischen im MDax<.MDAXI> notierten Aktien der Hypo Real Estate fielen um 8,7 Prozent auf zwei Euro. Medienberichten zufolge muss der Staat nun vermutlich bei dem Immobilienfinanzierer sogar die Mehrheit übernehmen.

Die Furcht vor einer Kapitalerhöhung drückte Händlern zufolge in London die HSBC-Aktien um bis zu neun Prozent ins Minus. Die Analysten von Morgan Stanley halten eine Kapitalerhöhung von 30 Milliarden Dollar und einen sinkenden Gewinn bei Europas größter Bank für möglich. Die Aktien der Royal Bank of Scotland verloren zehn Prozent, die von Barclays sogar 13 Prozent. In Paris sackten Societe Generale um mehr als zehn Prozent ab und BNP Paribas um über sieben Prozent. Der Stoxx-Bankenindex<.SX7P> verlor 6,5 Prozent.

Der Dax wurde zusätzlich stark von den Siemens-Aktien belastet, die mit einem Kursabsturz von rund zwölf Prozent alleine für 49 der 169 Minus-Punkte des Dax verantwortlich waren. Der Technologiekonzern hatte sich auf einer Präsentation in New York am Vorabend sehr zurückhaltend über das laufende und das kommende Jahr geäußert. "Da hatten einige Investoren auf mehr gehofft", sagte ein Händler.

NEBENWERTE SACKEN AB

Auch im MDax<.MDAXI> gerieten einige Aktien ins Taumeln, und der Index brach um über drei Prozent auf 5174 Punkte ein. Nach einer Prognosesenkung für 2008 sackten die Titel des Maschinenbauers GEA um neun Prozent ab. Der Aktienkurs des Handelskonzerns Douglas fiel um sechs Prozent, nachdem die Konsumgüterkette die Zurückhaltung der Kunden im Weihnachtsquartal zu spüren bekam und nur dank neuer Läden ein Umsatzplus ausweisen konnte. Die Aktien der Karstadt-Mutter Arcandor fielen um über sechs Prozent, obwohl der Konzern im Weihnachtsgeschäft keine Rückgänge verzeichnet hatte. Spekulationen auf eine Kapitalerhöhung lösten bei der zum Merckle-Imperium zählenden HeidelbergCement einen Kurssturz von 14 Prozent aus.

(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Kerstin Leitel)

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