* Dubai - Stehen nicht für Dubai-World-Schulden ein
* Börse in Dubai rutscht ab
* Autowerte im Dax unter Druck
* Deutsche-Bank-Aktien gegen den Trend leicht im Plus
(neu: Dubai-World, Details Autohersteller, Banken)
Frankfurt, 30. Nov (Reuters) - Die Finanzschwierigkeiten des
Emirats Dubai haben den Aktienmarkt am Montag weiter unter Druck
gesetzt. Der Dax<.GDAXI> gab bis zum Mittag 1,1 Prozent auf 5624
Punkte nach und büßte damit seine Gewinne aus dem späten Handel
am Freitag größtenteils ein. Börsianer werteten die
Zahlungsschwierigkeiten zweiter Staatsunternehmen in dem Emirat
zwar als lokales Ereignis, doch sei eine Ansteckung anderer
Regionen oder Finanzplätze nicht auszuschließen. "Der Fall Dubai
zeigt, dass die Wirtschafts- und Finanzkrise noch nicht vorbei
ist", sagte ein Börsianer. "Es gibt die Befürchtung, dass es da
draußen noch mehr Dubais gibt, die an der Krise zu kauen haben."
Zur Verunsicherung trugen Aussagen aus Dubai bei, das
Golf-Emirat wolle nicht für die Milliardenschulden des
Unternehmens Dubai World garantieren. Der Nachbar Abu
Dhabi hat dem Emirat am Wochenende zwar Unterstützung zugesagt,
will aber keinen Blankoscheck ausstellen. Die Börse in Dubai
erlebte am ersten Handelstag nach der Bitte um Zahlungsaufschub
für die beiden Staatskonzerne Dubai World und Nakheel einen
Kursrutsch. Ihr Leitindex<.DFMGI> brach um 7,3 Prozent ein.
Dubai-World-Papiere stürzten um knapp 15 Prozent ab. Der
Leitindex am Handelsplatz in Abu Dhabi<.ADI> verlor 8,3 Prozent.
Die Aktien der National Bank of Abu Dhabi büßten fast
zehn Prozent ein. Das Institut hatte eine Belastung von 345
Millionen Dollar durch Dubai World bekanntgegeben.
Im Dax<.GDAXI> standen Autowerte unter Druck, obwohl sich
die Analysten von Goldman Sachs zuversichtlich zu den
europäischen Autobauern geäußert hatten. Einer der schwächsten
Dax-Wert waren die Papiere von Daimler mit einem Minus von 3,4
Prozent. "Die Investoren scheinen zu befürchten, dass arabische
Aktionäre nicht weiter zukaufen, sondern sogar Anteile verkaufen
müssen", sagte ein Händler. Abu Dhabi ist über seinen staatlich
kontrollierten Fonds Aabar mit 9,1 Prozent an dem
Autobauer beteiligt. Kuweit hält 6,9 Prozent. Die Papiere des
Münchener Konkurrenten BMW büßten 2,8 Prozent ein.
Börsianern zufolge litten die Titel der beiden
Oberklasse-Hersteller darunter, dass China im Zuge seiner
Konjunkturhilfen wohl verstärkt kleine, klimaschonende Autos
fördern wolle. Zudem strichen die Goldman-Analysten die Titel
der beiden Unternehmen von ihrer "Conviction Buy List".
Volkswagen-Stammaktien setzten sich am Morgen nur
kurzzeitig an die Dax-Spitze, was Händler mit Spekulationen auf
einen Verbleib im Leitindex begründeten. Auslöser sei ein
Magazin-Bericht, die Familien Porsche und Piech würden in einem
vereinten VW/Porsche-Konzern deutlich weniger Anteile
halten als bislang vorgesehen. Am Mittag lagen die Titel 3,4
Prozent im Minus bei 83,21 Euro. Hingegen verteuerten sich die
VW-Vorzüge, die als Kandidat für einen Dax-Aufstieg gelten, um
1,3 Prozent auf 55,20 Euro. Goldman Sachs hatte die Titel in
ihre "Conviction Buy List" mit einem Kursziel von 107 Euro
aufgenommen hatten. MAN verloren 3,7 Prozent. "Der
Markt glaubt nicht an baldiges Übernahmeangebot durch
Großaktionär VW, auch wenn in einem "Spiegel"-Bericht von einer
neuer Konzernstruktur mit einer Lkw-Sparte aus MAN und Scania
die Rede war", sagte ein Händler.
Die Aktien der Deutschen Bank notierten gegen den
Negativtrend bei den europäischen Finanzwerten nahezu
unverändert. Einem Zeitungsbericht zufolge gehört das Institut
zu den vom Financial Stability Board (FSB) benannten 30 weltweit
systemrelevanten Finanzinstitutionen. Der Branchenindex<.SX7P>
büßte 1,3 Prozent ein, was Händler mit Sorgen über das
Engagement der Geldhäuser in Dubai begründeten. Dies gelte
insbesondere für britische Banken. Die Aktien von Lloyds Banking
Group verloren 4,6 Prozent.
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Martin Zwiebelberg)
((stefan.schaaf@thomsonreuters.com; +49 69 7565 1188;
Reuters Messaging: stefan.schaaf.reuters.com@reuters.net))
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