FOKUS 2-Gewinnmitnahmen drücken Schweizer Börse ins Minus

Zürich, 14. Jul (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Mittwoch nach einem festeren Start ins Minus gedreht. Nach Tagen steigender Kurse nützten Marktteilnehmer laut Händlern die gute Stimmung, um einen Teil der jüngsten Kursgewinne einzustreichen. Zudem dämpfte vor allem der starke Umsatzrückgang im US-Einzelhandel den von den guten Intel- und Alcoa-Ergebnissen neuentfachten Konjunkturoptimismus. Die Umsätze waren allerdings gering.

Der Leitindex SMI<.SSMI> notierte kurz vor Schluss 0,1 Prozent tiefer auf 6291 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> büsste 0,2 Prozent auf 5558 Zähler ein.

Abgaben in den schwergewichteten Credit Suisse-Aktien lasteten ebenfalls auf dem Markt. Die Meldung, dass die deutschen Behörden im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen Steuerhinterzieher eine Razzia bei 13 Büros der Bank durchgeführt haben, drückte den CS-Aktienkurs um zwei Prozent.

Dazu kamen die Unsicherheiten im Zusammenhang mit den geplanten Regulierungen der Branche in den USA und in Europa, wo die Notenbanker und Aufseher aus 27 Länden derzeit im Basler Ausschuss darüber brüten, wie die nächste Krise verhindert oder deren Folgen zumindest abgemildert werden können. In den USA stimmt das Parlament noch diese Woche über die Reformen ab.

Daher neigten auch die Kurse von UBS, Julius Bär und anderer Finanzhäuser zur Schwäche.

Möglicherweise wollten die Anleger aber auch den Konjunkturbericht der US-Notenbank, das "Beige Book", abwarten. Zudem werden am Donnerstag zahlreiche richtungsweisende Ergebnisse wie die von JP Morgan und Google erwartet. Am Freitag legen noch die Bank of America und Citigroup ihre Zahlen vor.

In der Schweiz eröffnen am Donnerstag der Pharmariese Novartis und der Inspektionskonzern SGS den Bilanzreigen. Beide Aktien waren "im Vorfeld der Zahlen" gesucht und legten gegen ein Prozent zu.

Mit dem Genussschein von Novartis-Konkurrent Roche und dem Nahrungsmittelmulti Nestle waren zwei weitere wenig konjunkturabhängige Werte praktisch unverändert. Roche wird kommende Woche den Halbjahresbericht vorlegen.

Nach den kräftigen Kursgewinnen der Vortag verzeichneten manche Titel zyklischer Firmen Abgaben. So rutschten ABB, Holcim oder Fischer im Verlauf leicht ins Minus.

Der Rekordabschluss von Intel sorgte bei Technologiewerten wie Micronas, Mikron , Kudelski , Ascom oder Logitech für steigende Kurse.

Mit einem Plus von fast sieben Prozent zählten die Aktien des Reisekonzerns Kuoni zu den grössten Gewinnern. Positive Aussagen von Konzernchef Peter Rothwell und eine Kaufempfehlung der UBS sorgten für Aufwind.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew Thompson)