* Griechenland macht Investoren weiter nervös
* Lufthansa überrascht mit Zahlen
* Analystenkommentare drücken T-Aktie
(neu: Daimler, Lufthansa, Novartis, Wall Street)
Frankfurt, 02. Mär (Reuters) - Gut aufgenommene
Geschäftszahlen der Lufthansa haben dem Dax<.GDAXI> am Dienstag
Schub gegeben. Nach einem schleppenden Start notierte der
deutsche Leitindex am Mittag 0,8 Prozent höher bei 5759 Punkten.
Beherrschendes Thema auf dem Börsenparkett ist weiterhin die
angespannte Finanzlage Griechenlands. Gespannt wartet der Markt
darauf, welche Resultate das Krisentreffen der Regierung bringt,
das der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou für
Mittwoch angekündigt hat. Bei der Kabinettssitzung müssten
"Entscheidungen zur Wirtschaft getroffen werden", hatte das Büro
von Papandreou am Montagabend mitgeteilt.
Zudem wird in den kommenden Tagen am Markt eine Anleihe des
hoch verschuldeten Landes erwartet. "Vorher trauen sich viele
nicht aus der Deckung", sagte ein Händler. An der Wall Street
zeichneten sich vor Handelsbeginn leichte Gewinne ab. Der
europäische Stoxx50<.STOXX50> lag 0,4 Prozent im Plus.
AUTOMOBILSALON RÜCKT AUTOAKTIEN INS SCHEINWERFERLICHT
Größter Dax-Gewinner war die Aktie der Lufthansa
mit einem Plus von 3,4 Prozent. Zwar verbuchte die
Fluggesellschaft - vor allem wegen der weggebliebenen
zahlungskräftigen Geschäftsreisenden - 2009 einen Verlust von
112 Millionen Euro und strich die Dividende. Experten hatten
aber mit noch schwächeren Zahlen gerechnet. Im Schlepptau der
Lufthansa stiegen die Papiere des Konkurrenten British
Airways um 3,8 Prozent an.
Die BMW-Titel gewannen 2,7 Prozent. Der Autobauer
hat im Februar weltweit gut 91.000 Fahrzeuge der Marken BMW,
Mini und Rolls-Royce verkauft - ein Plus von rund 14 Prozent.
Für das Gesamtjahr bekräftigte BMW-Chef Norbert Reithofer auf
dem Genfer Automobilsalon das Ziel, weltweit über 1,3 Millionen
Autos verkaufen zu wollen, nach 1,29 Millionen 2009. Weitere
Absatzzahlen kommen im Laufe des Tages: Am Abend werden die
Verkaufszahlen vom US-Markt erwartet. Daimler-Aktien
stiegen um 1,7 Prozent.
Ebenfalls gefragt waren die Papiere des Chipherstellers
Infineon , die 2,5 Prozent zulegten. Händler verwiesen
auf die gute Stimmung für Aktien der Technologiebranche, die aus
Asien herübergeschwappt sei. Der US-Hersteller SanDisk
hatte seine Umsatzprognose für das erste Quartal erhöht und
einen optimistischen Ausblick für die Branche gegeben. In
Taiwan, Südkorea und Japan standen Halbleiterfirmen daraufhin
auf den Einkaufslisten der Börsianer. "Das hilft auch Infineon",
sagte ein Händler. Zudem hatten die Analysten der UBS die Aktie
in einer Sektorstudie als "Top-Pick" bezeichnet und die
Umsatzerwartungen für die Branche in diesem Jahr erhöht.
Kritischer beurteilten Analysten dagegen die Deutsche
Telekom: Barclays und JP Morgan senkten ihr Kursziel.
Zudem stuften Barclays die T-Aktie auf "Equalweight" von
"Overweight" herunter, JP Morgan bekräftigte das Votum
"Neutral". Deutsche Telekom waren daraufhin mit einem Abschlag
von 0,9 Prozent Schlusslicht im Dax. Auch Konkurrent France
Telecom stand mit einem Minus von 0,9 Prozent auf der
Verliererseite. Die stärksten Verluste im Stoxx50<.STOXX>
verbuchte jedoch Novartis, wenn auch nur auf den ersten
Blick: Nach einem Dividendenabschlag von 2,10 Franken notierte
der Titel 1,8 Prozent tiefer.
(Reporter: Kerstin Leitel; redigiert von Ralf Banser)