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FOKUS 2-Obamas Regulierungspläne drücken Dax weiter ins Minus

Veröffentlicht am 22.01.2010, 14:27

* US-Präsident will Eigenhandel der Banken beschränken

* Banken und Börsenbetreiber könnten weniger verdienen

* Spekulationen um Lufthansa-Aussichten drücken Aktie

* Solarwerte bleiben auf Talfahrt

(neu: Details Banken, GE, Münchener Rück, Solarwerte)

Frankfurt, 22. Jan (Reuters) - Die Pläne der US-Regierung zur Begrenzung des Eigenhandels von Banken haben am Freitag auch an den europäischen Aktienmärkten die Anleger verschreckt. Der Dax<.GDAXI> rutschte bis zum frühen Nachmittag 1,1 Prozent auf 5684 Punkte ab und notierte damit so niedrig wie seit Mitte Dezember nicht mehr. "Obamas Aussagen haben massive Verkäufe am Aktienmarkt ausgelöst" sagte ein Händler. "Der Markt war zum Jahresschluss fast ohne Umsatz hochgelaufen, da genügt so eine negative Aussage, und es geht wieder richtig runter." Auch an den US-Börsen wurden Kursverluste erwartet.

Vor allem Bankenaktien gerieten europaweit unter Druck, da viele Börsianer mit einem Nachziehen Europas rechnen, sollten die USA die Handelsregeln für Banken tatsächlich verschärfen. Der europäische Stoxx-Branchenindex<.SX7P> sank um 2,9 Prozent. US-Präsident Barack Obama will de facto risikoreiche Geschäfte der Banken zur Gewinnmaximierung verbieten. Unterstützung signalisierte der britische Premierminister Gordon Brown, die Bundesregierung nannte die Pläne hilfreich. "Sollte Obama das durchbringen, würde das den Gewinnen der Banken zusetzen", erklärte ein Händler. In Frankfurt befürchteten die Anleger vor allem für die Deutsche Bank Folgen. Der Aktienkurs des größten deutschen Geldhauses fiel um 4,6 Prozent auf 44,82 Euro und notierte damit so niedrig wie seit Juli letzten Jahres nicht mehr. In Zürich gaben CS Group um gut sechs und UBS um 4,5 Prozent nach, Barclays fielen in London um 6,7 Prozent. An der Wall Street hatten die Bankenwerte am Donnerstagabend bis zu sechs Prozent eingebüßt. Obama hatte seine Pläne am Donnerstagabend zeitgleich mit dem Handelsschluss in Europa bekanntgegeben.

Sollten Obamas Pläne wie angekündigt umgesetzt werden, könnte das nach Einschätzung von Analysten auch die Geschäfte der Börsenbetreiber schmälern. Die Titel der Deutschen Börse rutschten um 4,4 Prozent, die der Londoner Börse um sechs Prozent und die der Nyse Euronext in Paris um ein Prozent ab.

Angesichts der jüngsten Kursverluste - auf Wochensicht lag der Dax am Mittag gut drei Prozent im Minus - blieben Händler skeptisch für die bevorstehende Bilanzsaison in Deutschland. "Die Unternehmen müssen die hohen Erwartungen des Marktes erst einmal erfüllen", sagte ein Händler. Allerdings warnten Börsianer auch vor einer Überbewertung der Kursverluste. Schließlich habe der Dax seit seinem Fünfeinhalb-Jahres-Tief vom März letzten Jahres über 60 Prozent gutgemacht. "Da ist eine Korrektur auch mal angebracht", erklärte ein Händler.

GE ÜBERTRIFFT ERWARTUNGEN, HILFT DEM MARKT ABER NICHT

Auch die Geschäftszahlen von GE vermochten die Anleger am Mittag nicht zu besänftigen, obwohl der US-Mischkonzern die Gewinnerwartungen von Analysten leicht übertroffen hatte. "Wir haben heute mit Obamas Aussagen einen dickeren Fisch zu braten", kommentierte Analyst Geoff Wilkinson von Mint. GE-Aktien lagen vorbörslich leicht im Plus, während die Aktien der europäischen Konkurrenten Siemens und Alstom nahezu unverändert notierten.

Größter Verlierer im Dax waren die Aktien der Lufthansa mit einem Minus von 7,2 Prozent. Händler verwiesen auf Aussagen von Finanzchef Stephan Gemkow auf einer Analystenveranstaltung. Nach Angaben des Unternehmens hatte Gemkow dort einzelne Analystenschätzungen für 2010 als zu hoch bezeichnet. Eine Prognose des Unternehmens gebe es bisher nicht.

Zu den größten Gewinnern zählten die Aktien der Münchener Rück mit einem Plus von 1,1 Prozent. Händler verwiesen auf Spekulationen um Aktienkäufe von US-Starinvestor Warren Buffett. Das Münchner Unternehmen wollte dazu keine Stellungnahme abgeben.

Im TecDax<.TECDAX> setzen die Solarwerte ihre Talfahrt fort, die von der Aussicht auf eine geringe Förderung in Deutschland ausgelöst wurde. Größter Verlierer im Technologie-Index waren SolarWorld mit einem Minus von 5,7 Prozent auf 12,80 Euro. Die DZ Bank empfahl die Titel zu verkaufen und sieht den fairen Wert bei neun Euro.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Kathrin Schich)

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