(neu: Schlusskurse, Anleihen, Umatz, Analysten)
New York, 22. Okt (Reuters) - Enttäuschende Quartalszahlen
haben die Kurse an der Wall Street am Mittwoch auf den tiefsten
Stand seit fünf Jahren gedrückt. Nach einem freundlichen
Wochenstart rückten in New York wieder Sorgen um die
Weltwirtschaft in den Blickpunkt. Viele Anleger werteten den
weiter fallenden Ölpreis, der auf rund 67 Dollar für ein Fass
(159 Liter) US-Leichtöl
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte fiel um 5,7 Prozent auf 8519 Punkte. Dabei pendelte er zwischen 8335 und 9027 Zählern. Der breiter gefasste S&P-500-Index <.SPX> verlor 6,1 Prozent auf 896 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> gab 4,8 Prozent auf 1615 Punkte nach. Zuvor hatten Rezessionsängste und schlechte Nachrichten aus den USA schon den Dax<.GDAXI> nach unten gedrückt. Er schloss in Frankfurt 4,5 Prozent tiefer bei 4571 Punkten.
"Es geht immer noch um die gleichen Themen: Sorgen um die Weltwirtschaft, Deflation und Angst vor einem deutlichen Rückgang der weltweiten Nachfrage", sagte Händler Michael James von Wedbush Morgan. "Wir befinden uns in einer Zeit, in der jeder erschocken feststellt: 'Verdammt, wir sind in einer Rezession'", sagte Analyst Bruce Zaro von Delta Global Advisors.
Unter Rezessionsängsten und fallenden Ölpreis litten
besonders Energiekonzerne. Zudem hatte der drittgrößte
US-Ölkonzern, ConocoPhillips
Zu den Verlierern gehörte auch Airbus-Rivale Boeing
Auch aus der tendenziell konjunktur-unempfindlichen
Pharmabranche gab es schlechte Nachrichten. Merck&Co
"Zu Wochenbeginn war die Stimmung noch gut, weil sich die Lage am Kreditmarkt verbessert hat. Aber gestern und heute hat uns eine Flut enttäuschender Quartalsergebnisse erschüttert", sagte Analyst Arthur Hogan von Jefferies & Co. "Ich fürchte, es wird eine ziemlich düstere Berichtssaison, obwohl wir unsere Erwartungen schon heruntergeschraubt haben. Das Problem ist, dass alle auf den Ausblick schauen - und der Ausblick ist meist glanzlos oder schrecklich."
Apple
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,56 Milliarden Aktien den Besitzer. 461 Werte legten zu, 2656 gaben nach und 50 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,56 Milliarden Aktien 353 im Plus, 2391 im Minus und 107 unverändert. An den US-Kreditmärkten legten die zehnjährigen Staatsanleihen um 35/32 auf 102-07/32 zu. Sie rentierten mit 3,605 Prozent. Die 30-jährigen Bonds gewannen 82/32 auf 107-15/32 und hatten eine Rendite von 4,064 Prozent.
(Reporterin: Kristina Cooke, Leah Schnurr; bearbeitet von Andreas Kröner; redigiert von Birgit Mittwollen)