Zürich, 02. Dez (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Mittwoch im späten Geschäft fester tendiert. Angeführt wurde der
Markt vor allem von Titeln wenig konjunktursensitiver Firmen wie
Nestle , Roche und Syngenta . Einige
defensive Werte erreichten denn auch den höchsten Stand seit
einem Jahr. Dagegen würden Bankaktien tendenziell eher gemieden,
erklärten Marktteilnehmer.
Der SMI<.SSMI> notierte kurz vor Schluss um 0,5 Prozent
höher auf 6401 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> stieg um 0,5
Prozent auf 5504 Zähler.
Händler sagten, die wirtschaftliche Erholung komme, nur sei
noch nicht klar wie rasch und wie stark diese ausfallen werde.
Zudem gebe es immer noch Unsicherheitsfaktoren wie etwa die
Entwicklung in Dubai, die die Anleger vorsichtig stimmten.
Wohl auch daher empfehlen Banken wie die UBS, ING oder
Morgan Stanley für das kommende Jahr Aktien aus dem Pharma und
Nahrungsmittelbereich stärker zu gewichten, während sie die
Bedeutung der Finanz- und bestimmter Technologiewerte eher
reduzieren würden. Die UBS hat die Titel von Novartis,
Syngenta und Swatch in ihre "Key Calls List"
aufgenommen.
Syngenta, die knapp fünf Prozent in die Höhe schossen,
profitierten Händlern zufolge auch davon, dass sich der
US-Konkurrent Monsanto positiv über die kommenden Jahre
geäussert hat. Zudem rechnen Analysten damit, dass im kommenden
Jahr die Agrarbranche nach dem schlechten 2009 wieder besseren
Zeiten entgegengeht. Mehr als ein Prozent legten auch die Titel
des Landmaschinenherstellers Bucherzu.
Neben Synthes markierten aber auch Nestle,
Swisscom und Novartis den höchsten Stand seit
einem Jahr. Damit gewinnen Aktien eine gewisse Eigendynamik,
erklärten Händler. "Wir sind in einer Zeit, in der kaum mehr
unternehmensspezifische Daten veröffentlicht werden. Da erhalten
charttechnische Faktoren mehr Gewicht und eine Regel lautet
dabei, dass Aktien die neue Höchstkurse erreichen, auch noch
weiter steigen dürften", sagte ein Händler. Zudem neigten die
Portfoliomanager vor dem Jahresende dazu, Aktien, die sich gut
entwickelt haben zu kaufen und dagegen die "Verlierer" aus den
Depots zu kippen.
Die Aktien der Banken lagen wieder im Angebot. "Die Erholung
war etwas kurzlebig", sagte ein Händler und erwähnte die
Probleme Dubais und anderer Länder. Anleger seien daher äusserst
zurückhaltend. UBS büssten zeitweise mehr als zwei
Prozent ein. Zuletzt lagen Credit Suisse noch 1,2 und
UBS 0,4 Prozent im Minus.
Erneut im Aufwind waren auch die Papiere des Chemiekonzerns
Clariant , die weitere vier Prozent gewannen. Clariant
zählt mit einem Plus von 58 Prozent im laufenden Jahr zu den am
stärksten gestiegenen Aktien. Händler erwähnten zudem, dass
Clariant an einer Investorenpräsentation bei der Bank of
America-Merrill Lynch teilnahm.
Dagegen sackten Lonza drei Prozent ab. Die Aktie
leide unter charttechnisch motivierten Verkäufen und sei die
Aktie mit dem grössten Verlust unter den SMI-Werten.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert
Schmieder)
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