Zürich, 21. Dez (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Montag fester notiert und steht im späten Geschäft nahe dem
Jahrshoch der Vorwoche. Getragen wurde der Markt vor allem von
der regen Nachfrage nach Bankaktien und einzelner defensiver
Titel. Vereinzelt dürfte auch Kurspflege vor dem Jahresende
geholfen haben. Allerdings verlief das Geschäft laut Händlern
bei moderaten Umsätzen recht ruhig. Vor den Weihnachtsfeiertagen
wolle sich niemand mehr exponieren, hiess es.
Der Leitindex SMI<.SSMI> notierte kurz vor Schluss um 0,8
Prozent höher auf 6518 Punkten. Damit stand der SMI noch rund 20
Zähler unter seinem bisherigen Jahreshoch. Der breite SPI<.SSHI>
legte 0,7 Prozent auf 5593 Zähler zu.
Die Aktien der Banken UBS, Julius Bär und
Credit Suisse stiegen um 1,3 bis 2,3 Prozent. Händler
verwiesen auf das viel beachtete US-Anlegermagazin "Barron's",
dass die Aktien einiger grosser US-Banken als attraktiv
bzeichnet hatte. "Das zog den ganzen Bankenindex mit nach oben",
sagte ein Händler. Der europäische Bankindex <.SX7P> stieg um
knapp zwei Prozent.
Auch die Aktien der Versicherungen drehten im Verlauf in die
Gewinnzone. Swiss Life fielen mit einem Plus von 1,6
Prozent auf.
Dagegen bracht die Actelion-Aktien zeitweise um
fünf Prozent ein, holten dann aber den Rückstand fast auf und
lag zuletzt noch 2,4 Prozent im Minus. Actelion hatte zuvor
mitgeteilt, das neuartige Schlafmittel Almorexant habe sich in
einer spätklinischen Studie zwar als wirksam erwiesen und den
primären Endpunkt erreicht, allerdings wurden Nebenwirkungen
beobachtet, die analysiert und in weiteren Studien erforscht
werden müssten. Wie lange das Almorexant-Programm noch dauern
wird, sei derzeit nicht klar, sagte ein Actelion-Sprecher.
"Biotechwerte bergen einfach grössere Risiken", sagte ein
Händler dazu und verwies darauf, dass die Aktie von Addex in der
Vorwoche massiv eingebrochen war, nachdem das Biotechunternehmen
die Entwicklung seines Hauptmedikament wegen Nebenwirkungen
gestoppt hatte. Im Sog von Actelion stimmten denn mit Santhera
, Cosmo und Cytos auch andere
Biotechnologiewerte kursmässig in den Rückzug ein.
Dagegen legte der Genussschein des Pharmakonzern Roche
knapp ein Prozent zu. Konzernchef Severin Schwan hatte
sich in der "SonntagsZeitung" positiv zu 2009 geäussert. "Auch
ohne (das Grippemittel) Tamiflu wachsen wir über dem Markt", so
Schwan. Novartis aber rutschte um 0,3 Prozent ab.
Nestle wurden ein Prozent höher bewertet.
Im späteren Geschäft stiessen auch die zyklischen Werte
mehrheitlich in die Gewinnzone vor. Zum Teil etwas zufällig, "je
nach Auftragslage", sagte ein ein Händler. ABB gewannen
zwei Prozent, Holcim rückten 0,7 Prozent vor. Dagegen
schwächten sich Sulzer und Givaudan etwas ab.
Der Uhrenkonzern Swatch verkauft seine Tochterfirma
Microcomponents, einen Hersteller von Schrittmotoren für die
Autoindustrie. Die Aktien rückten 1,6 Prozent vor.
Weiter stark unter Druck standen die Aktien von OC Oerlikon
. Der vom Unternehmen geplante Kapitalschnitt und
andere zur Sanierung vorgeschlagene Massnahmen lasteten auf dem
Kurs. "Oerlikon hat seit Jahresanfang 57 Prozent verloren und
gehört damit zu den schlechtesten Aktien an der Schweizer
Börse", sagte ein Händler. "Und Aktien, die so schlecht gelaufen
sind, will keiner im Depot haben", sagte ein anderer Händler.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew
Thompson)