* Arbeitslosenanträge gehen weniger stark zurück als erwartet
* Cisco vorsichtig zur wirtschaftlichen Entwicklung
* Sybase-Aktien auf Höhenflug nach SAP-Kaufankündigung
(neu: aktualisierte Kurse, weiterer Analyst, Whole Foods
Market, Morgan Stanley)
New York, 13. Mai (Reuters) - Schwache Konjunkturdaten haben
am Donnerstag die Freude der Börsianer in New York über den
Milliarden-Zukauf von SAP getrübt. Die Zahl der
Arbeitslosenanträge ging unerwartet langsam zurück und erinnerte
die Marktteilnehmer an die desolate Lage am US-Arbeitsmarkt. Die
Zahl der Menschen, die weiterhin Unterstützung erhalten, legte
sogar überraschend zu. "Die Lage auf dem Arbeitsmarkt verbessert
sich zwar, aber nicht annähernd schnell genug", sagte
Marktstratege Joseph Battipaglia von Stifel Nicolaus. "Die Lage
bleibt fragil und darum bleiben auch die Verbraucher
vorsichtig."
Auch ein neues Sparprogramm in Portugal konnte die Stimmung
bei wechselhaften Handel kaum aufhellen. Analysten erinnerten
umgehend daran, dass in der Schuldenkrise langfristig noch viele
Fragen offen seien. Am Mittwoch hatten neue Sparmaßnahmen in
Spanien noch weltweit für große Erleichterung an den
Finanzmärkten gesorgt.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte notierte im
Nachmittagshandel 0,1 Prozent tiefer bei 10.889 Punkten. Der
breiter gefasste S&P-500-Index<.SPX> verlor 0,2 Prozent auf 1169
Zähler. Der Technologie-Index Nasdaq<.IXIC> gab um 0,4 Prozent
nach auf 2416 Punkte. In Frankfurt setzte der Dax<.GDAXI>
hingegen seinen Erholungskurs fort und ging 1,1 Prozent höher
bei 6251 Stellen aus dem Handel.
Nach dem anvisierten Milliarden-Zukauf des deutschen
Softwarekonzerns SAP in den USA standen Tech-Titel im
Mittelpunkt. Viele Börsianer zeigten sich erfreut über das
Vorhaben des Walldorfer Unternehmens, 4,6 Milliarden
Euro für das kalifornische Unternehmen Sybase auf den
Tisch zu legen. Sybase-Aktien legten nach ihren kräftigen
Vortagesgewinnen noch einmal um knapp 15 Prozent zu.
"Fusionsaktivitäten sind immer ein gutes Zeichen. Ich glaube,
auf diesem Gebiet wird sich noch viel mehr tun", erklärte Arthur
Hogan von Jefferies & Co in Boston. "SAP hatte einen Haufen
Bargeld, und damit sind sie nicht die einzigen." Die in den USA
gelisteten SAP-Papiere gaben hingegen 0,3 Prozent ab.
Noch größere Abschläge erlitten die Aktien des weltgrößten
Netzwerkausrüsters Cisco. Sie büßten mehr als vier
Prozent ein, nachdem der Konzern seinen Gewinn im dritten
Geschäftsquartal zwar binnen Jahresfrist um mehr als zwei
Drittel auf 2,2 Milliarden Dollar steigerte, sich aber skeptisch
zur wirtschaftlichen Entwicklung äußerte. Nach unten ging es
auch für Titel aus der Energiebranche, nachdem der Ölpreis auf
weniger als 75 Dollar je Fass fiel. So verloren etwa
Chevron-Papiere 0,9 Prozent.
Auf der Gewinnerseite standen hingegen die Anteilsscheine
von Whole Foods Market mit einem Plus von 5,8 Prozent.
Die Supermarktkette verdiente im abgelaufenen Quartal mehr als
erwartet und erhöhte ihre Jahresprognose. Nach oben ging es mit
einem Plus von 1,4 Prozent auch für die Titel der Bank Morgan
Stanley. Grund war eine Heraufstufung der Aktie durch FBR
Capital Markets.
(Reporter: Leah Schnurr; bearbeitet von Sebastian Engel;
redigiert von Stefanie Huber)