* Quartalsberichte geben positive Signale
* Schwacher Immobilien-Index bremst Optimismus
* Halliburton-Aktien knapp fünf Prozent im Plus
(neu: Hintergrund, Händler) )
New York, 19. Jul (Reuters) - Trotz der Skepsis über weitere
Rückschläge für den Aufschwung haben die US-Börsen die neue
Handelswoche mit leichten Aufschlägen begonnen. Nach dem
überraschenden Kursrutsch zum Wochenausklang gaben am Montag
Quartalsberichte zahlreicher Unternehmen den Märkten positive
Impulse. Den Optimismus der Händler bremsten jedoch
enttäuschende Daten aus der US-Immobilienbranche, die gemeinsam
mit dem Arbeitsmarkt derzeit als Achillesferse der Konjunktur
gilt. Die Stimmung unter Hausbauern fiel einem Index zufolge auf
den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr und drückte die
Indizes im Handelsverlauf teilweise ins Minus.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte notierte im New
Yorker Mittagshandel 0,2 Prozent höher bei 10.121 Punkten. Der
breiter gefasste S&P-500<.SPX> legte 0,1 Prozent auf 1066 Zähler
zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> lag 0,1 Prozent
im Plus bei 2182 Punkten. In Frankfurt beendete der Dax<.GDAXI>
den Handel 0,5 Prozent im Minus bei 6009 Punkten.
Im Zentrum des Tages standen die Geschäftsberichte von
Unternehmen. Die Investoren versuchen, daraus Signale für die
Stärke des Aufschwungs abzulesen. Zwölf Dow-Unternehmen und 122
aus dem S&P-500 werden in dieser Woche Zahlen vorlegen. "Das
Augenmerk ist klar auf den Earnings", sagte Stephen Massocca von
Wedbush Morgan. "Die Tendenz dabei wird dem Markt die Richtung
vorgeben."
Aktien des Ölförderers Halliburton wurden nach einem
Gewinnsprung von 83 Prozent im zweiten Vierteljahr 4,8 Prozent
teurer gehandelt. Der Konzern steigerte seinen Umsatz in allen
Regionen, was an der Börse als positives Zeichen für die
Konjunktur gewertet wurde. Dabei förderte er vor allem in den
USA mehr, stellt sich auf Jahressicht aber auf Einbußen durch
das Verbot von Tiefseebohrungen ein, das die US-Regierung wegen
der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko erlassen hat.
Dagegen wurde der zweitgrößte US-Spielwarenhersteller
Hasbro für einen Umsatzrückgang von sieben Prozent im
zweiten Quartal abgestraft: Die Anteile des Monopoly-Konzerns
gaben 0,8 Prozent nach. Hasbro will die Konsumschwäche in
Nordamerika durch härtere Sparprogramme auffangen und zum
Jahresende wieder überall Wachstum ausweisen.
Auch bei der größten Fluggesellschaft Delta war der
Umsatz aus Sicht der Börsianer der Knackpunkt in einer ansonsten
überraschend positiven Bilanz. Die Aktie verlor mehr als vier
Prozent. Der Konzern erreichte 8,17 Milliarden Dollar statt der
erwarteten 8,25 Milliarden Dollar, kehrte aber im
Jahresvergleich in die schwarzen Zahlen zurück und bezeichnete
den Quartalsgewinn als sein bestes Ergebnis seit einem
Jahrzehnt. "Sobald vor allem Kostensenkungen und eine
verbesserte Marge für das Ergebnis verantwortlich sind, gilt die
Qualität der Aktien als schwach", sagte Michael Sheldon von RDM
Financial zur Erklärung.
Boeing-Aktien legten nach Ankündigung von Bestellungen
in Milliardenhöhe mehr als ein Prozent zu: An die Dubaier
Fluggesellschaft Emirates[EMIRA.UL] soll der
Airbus-Rivale 30 Maschinen des Typs 777-300 liefern.
Zudem bestellte Gecas, die Leasingsparte des US-Konzerns General
Electric, 40 Maschinen vom Typ 737-800.
Auch Microsoft-Anteile notierten 0,8 Prozent höher,
weil UBS-Analysten ihre Ergebnisprognose für den Softwarekonzern
erhöht hatten. IBM sollte nach Börsenschluss seine Zahlen
vorlegen. Der schwächere Euro dürfte Experten zufolge am Umsatz
des weltgrößten IT-Dienstleisters nagen, dennoch notierte die
Aktie mehr als ein Prozent im Plus. Auch der
Speicherchiphersteller Texas Instruments sollte nach
Handelsschluss sein Quartalsergebnis ausweisen.
(Reporter: Chuck Mikolajczak; geschrieben von Axel
Hildebrand; redigiert von Stefanie Huber)