FOKUS 2-US-Börsen wenig verändert - Neue Konjunktursorgen

* Stärkerer Greenback lastet auf Rohstofftitel

* Industrieproduktion nicht so stark gestiegen wie erhofft

* Pessimistische Prognosen von Home Depot und Target

* Einzelhändler führen Verluste an

(neu: aktualisierte Kurse, Einzelhändler, neuer Analyst, Caterpillar)

New York, 17. Nov (Reuters) - Die Aktienmärkte in New York haben am Dienstag wenig verändert tendiert. Nach den Vortagsgewinnen belasteten Kurseinbußen bei Einzelhändlern den Markt. Skeptische Prognosen der weltgrößten Baumarktkette Home Depot und des Handelskonzerns Target schürten unmittelbar vor Beginn des Weihnachtsgeschäft Sorgen über die Stärke und Dauerhaftigkeit der konjunkturellen Erholung. Rohstofftiteln machte zudem eine Aufwertung des Dollar zu schaffen. Auf die Stimmung der Anleger drückte auch die nach dem Ende der Abwrackprämie ins Stocken geratene Genesung der US-Industrie.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte lag in einem wechselhaften Handel am Nachmittag 0,2 Prozent im Plus bei 10.420 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> notiert fast unverändert bei 1108 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> gewann 0,1 Prozent auf 2200 Punkte. In Frankfurt ging der Dax<.GDAXI> mit einem Minus von 0,5 Prozent auf 5778 Stellen aus dem Handel.

Home Depot konnte dank kräftiger Sparmaßnahmen seinen Gewinnrückgang in der Wirtschaftskrise im dritten Quartal zwar stärker eingrenzen als erwartet. Konzernchef Frank Blake sprach aber trotz positiver Anzeichen für eine Erholung von einem weiterhin hohen Druck auf die Branche. Die Aktie gab 3,4 Prozent nach. Auch der Einzelhändler Target blickt pessimistisch auf das Schlussquartal. Die Titel büßten 3,9 Prozent ein. Im Schlepptau gaben zahlreiche Branchenwerte ebenfalls nach.

Dem Markt fehle die Bestätigung dafür, dass das Schlimmste vorüber sei, sagte die Analystin Janna Simpson von OakBrook Investments. Die Wall Street warte auf einen erkennbaren Beginn des Weihnachtsgeschäfts. Erst nach dem Thanksgiving-Wochenende sei abzusehen, ob die Bürger wieder mehr ausgäben.

Belastend wirkten sich auch enttäuschende Daten von der Konjunkturfront aus. Die Industrieproduktion stieg zwar im Oktober den vierten Monat in Folge. Der Zuwachs war mit 0,1 Prozent aber nur minimal und blieb deutlich hinter dem von Analysten erwarteten Plus von 0,4 Prozent zurück.

Der Greenback erholte sich von seinem 15-Monats-Tief am Montag und setzte so Rohstoffpreise unter Druck. Dies bereitete dem Höhenflug der Titel von Ölfirmen und anderen Branchenwerten ein Ende. So verbilligten sich die Papiere des eng mit der Branche verwobenen Baumaschinenherstellers CaterpillarCAT.N> um 1,6 Prozent.

Die Papiere von Time Warner notierten 0,3 Prozent tiefer. Mit der endgültigen Trennung von AOL zieht der Medienriese einen Schlussstrich unter einen der größten Fehlschläge der amerikanischen Wirtschaftsgeschichte. Der Konzern kündigte an Montagabend an, neun Jahre nach dem Zusammenschluss mit AOL auf dem Höhepunkt des Internetbooms die Sparte an die Börse zu bringen.

Eine Übernahme-Offerte in der Chip-Branche ließ dagegen die Aktien von Semitool um rund 30 Prozent in die Höhe schnellen. Applied Materials kündigte an, den Wettbewerber für 364 Millionen Dollar zu kaufen. Die Aktien von Applied Materials gaben 0,4 Prozent nach.

(Reporter: Edward Krudy; bearbeitet von Sebastian Engel; redigiert von Christian Götz)