(mit Schlusskursen)
Zürich, 16. Jul (Reuters) - Die Schweizer Börse ist am
Freitag deutlich ins Minus gerutscht. Vor allem der Kurssturz
des Marktschwergewichts Roche lastete auf dem Markt.
Dazu gesellten sich schwache Konjunkturdaten. Der Bluechip-Index
SMI<.SSMI> schloss 1,7 Prozent tiefer mit 6184 Punkten. Der
breite SPI<.SSHI> sank um 1,6 Prozent auf 5472 Zähler.
Der "Bon" Roche fiel vorübergehend über fünf Prozent auf den
tiefsten Stand seit gut einem Jahr und schloss dann noch um 4,2
Prozent schwächer. Der Pharmakonzern muss damit rechnen, dass
sein umsatzstärkstes Medikament Avastin in den USA wegen Zweifel
an der Wirksamkeit die Zulassung für die Behandlung von
Brustkrebs verliert. Im Sog von Roche sanken auch die
Novartis-Aktien um 1,5 Prozent.
Die Aktien der UBS wurden um 2,2 Prozent tiefer
gehandelt und die der Credit Suisse verloren 2,7
Prozent. Die Zwischenberichte der US-Banken Bank of
America und Citigroup konnten die Anleger nicht
überzeugen. "Die Ergebnisse liegen zwar über den Erwartungen,
aber die Gewinne sind wohl nicht nur operativ gesteigert
worden", sagte ein Händler. Ausserdem seien die Anleger vor der
Veröffentlichung der Banken-Stresstests in Europa nervös.
Bei den Versicherungen schwächten sich die
Zurich-Aktien um 1,6 Prozent ab. Der Konzern zieht sich
aus dem Geschäft mit gewerblichen Immobilienkrediten in
Grossbritannien und Irland zurück. Die Notbremse wird teuer: Auf
die zuletzt noch vergebenen Kredite in den beiden Ländern
schreibt Zurich 330 Millionen Dollar ab.
Anhaltende Konjunktursorgen und der mit Enttäuschung
aufgenommene Quartalsbericht des US-Mischkonzerns General
Electric drückte auf die Kurse der Industriewerte. Die
ABB-Aktien verloren trotz Bekanntgabe eines
Grossauftrags ein Prozent. Der Elektrotechnikkonzern wird
zusammen mit Siemens den Nordsee-Windpark der
niederländischen Tennet ans Netz anschliessen. Mit 700 Millionen
Dollar ist es der bisher grösste Auftrag für die ABB-Sparte
Stromübertragungstechnik.
Die Lonza-Aktien sackten 3,1 Prozent ab. Goldman
Sachs hat den Pharma-Auftragshersteller auf "Neutral" von "Buy"
zurückgestuft. Auch die Syngenta verloren 0,5 Prozent,
obwohl Goldman den Agrarchemiewert auf "Buy" von "Neutral"
hochgestuft.
Zu den raren Gewinnern gehörten die Aktien des
Ölbohrplattform-Betreibers Transocean mit einem Plus
von zwei Prozent. BP-Konzern verbuchte bei der Bekämpfung
der Ölpest im Golf von Mexiko einen Teilerfolg. Der britische
Energiekonzern konnte das Leck geschlagene Bohrloch am
Meeresgrund abdichten und erstmals seit drei Monaten strömt kein
Öl mehr aus.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)