New York, 17. Dez (Reuters) - Die Euphorie über die
historische Zinssenkung der US-Notenbank Fed ist an den
US-Börsen wegen schlechter Quartalszahlen und schwacher
Konjunkturaussichten offenbar verflogen. Wegen des drastisch
höher als erwarteten Verlustes bei der US-Großbank Morgan
Stanley
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte tendierte im Nachmittagshandel (Ortszeit) kaum verändert bei 8923 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index<.SPX> tendierte ebenfalls um seinen Vortagsschluss bei 914 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> hielt sich gleichfalls unverändert bei 1589 Punkten. Anleger am deutschen Aktienmarkt reagierten auf überraschenden Schwenk der US-Notenbank zu einer Nullzinspolitik mit Sorge: Der Dax<.GDAXI> schloss 0,5 Prozent tiefer bei 4708 Zählern.
Der neue Leitzins liegt so niedrig wie seit über einem halben Jahrhundert nicht mehr. Zugleich hat sich die Fed im Kampf gegen die Rezession damit vorerst von der traditionellen Zinspolitik verabschiedet. Jeder sei begeistert darüber gewesen, dass die Bank offenbar alles unternehmen wolle, um die Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen, sagte Sal Arnuk, Händler bei Themis Trading. Doch heute seien alle mit einem Kater aufgewacht - und der Sorge, dass die Fed damit ihr Arsenal erschöpft habe.
Gefragt waren erneut Finanztitel. Obwohl Morgan Stanley im
vierten Quartal operativ einen Fehlbetrag von 2,2 Milliarden
Dollar verbuchte, zeigten die Anleger Interesse an den Aktien
der Bank. Nach Verlusten von mehr als vier Prozent zu
Handelsbeginn erholten sich die Papiere bis zum Nachmittag und
notierten 3,4 Prozent höher. Die Papiere der Bank Goldman
Sachs
Kräftige Kurseinbußen verzeichneten hingegen die
Apple-Aktien. Grund war die Sorge um den Gesundheitszustand des
Konzernchef Steve Jobs. Der Computerhersteller hatte
angekündigt, dass Jobs bei der bevorstehenden Fachkonferenz
Macworld nicht als Hauptredner auftreten werde. Das fachte auch
Spekulationen an, Apple habe keine neuen Produkte vorzustellen.
Die Apple-Aktien verloren 6,5 Prozent. Nach einer Herabstufung
durch die Deutsche Bank gaben die Titel des Apple-Rivalen
Microsoft
Auch die Aktien von Adobe konnten sich dem Abwärtssog nicht
entziehen und fielen 2,2 Prozent. Dabei hatte der
US-Software-Anbieter
(Reporter: Leah Schnurr; bearbeitet von Sebastian Engel; redigiert von Angelika Stricker)