😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

FOKUS 3-Angst vor neuer US-Rezession belastet Aktienmärkte

Veröffentlicht am 16.07.2010, 18:15

* US-Verbrauchervertrauen bricht im Juli ein

* Bank of America und Citigroup machen weniger Gewinn

* Deutsche Atomsteuer belastet Aktien von E.ON und RWE

(neu: US-Daten, Details US-Firmenbilanzen, Goldman, Roche)

Frankfurt, 16. Jul (Reuters) - Die wachsende Angst der Anleger vor einem erneuten Abrutschen der USA in die Rezession hat die Aktienmärkte am Freitag auf Talfahrt geschickt. Der Dax<.GDAXI> schloss 1,8 Prozent tiefer bei 6040 Punkten und hat damit auf Wochensicht 0,4 Prozent verloren. "Zuletzt enttäuschende Konjunkturdaten nähren die Sorgen vor einem Rückfall der USA in eine Rezession und belasten entsprechend das Sentiment der Verbraucher", erklärte Helaba-Analystin Viola Stork zum Einbruch des US-Verbrauchervertrauens im laufenden Monat. Auch die mit Enttäuschung aufgenommenen Geschäftszahlen großer US-Konzerne lasteten auf den Märkten. Der europäische Stoxx50<.STOXX50> rutschte zwei Prozent auf 2406 Stellen ab.

Das von der Universität Michigan und Reuters ermittelte Vertrauen der US-Konsumenten ging vorläufigen Zahlen zufolge weitaus stärker zurück als von Analysten vorhergesagt. "Der schlagartige Vertrauensschwund der Verbraucher ist ein weiteres Anzeichen dafür, dass die US-Konjunktur in den kommenden Monaten an Schwung verliert", erklärte Postbank-Volkswirt Thilo Heidrich. Vor Veröffentlichung der Daten herrschte am Markt bereits Verunsicherung, weil die US-Verbraucherpreise im Juni den dritten Monat in Folge fielen und ausländische Anleger im Mai weniger US-Wertpapiere kauften.

Für lange Gesichter sorgten zudem die Geschäftszahlen amerikanischer Großbanken sowie des Industrieriesen General Electric (GE). Die Aktien des Siemens-Rivalen GE verloren trotz einer Gewinnsteigerung 3,4 Prozent. Börsianer verwiesen auf sinkende Umsätze. Die Aktien der Großbanken Bank of America und Citigroup fielen nach Gewinnrückgängen 7,5 beziehungsweise 3,6 Prozent. Der US-KBW-Bankenindex<.BKX> sank um 4,3 Prozent. Ähnlich sah es in Europa aus, wo der Stoxx-Branchenindex<.SX7P> 2,8 Prozent verlor. "Für die Kursverluste gibt es einige Gründe", sagte ein Händler. "Die Unruhe vor Veröffentlichung des Stresstests in Europa nächste Woche wächst, die US-Finanzmarktreform steht und schließlich haben die US-Großbanken mit ihren Zahlen bislang nicht für Schwung gesorgt." In Frankfurt verloren Aktien der Deutsche Bank und der Commerzbank drei beziehungsweise 2,4 Prozent.

Gegen den Branchentrend gefragt waren die Anteilsscheine von Goldman Sachs. Sie stiegen um 2,5 Prozent, nachdem die Bank eine Betrugsklage der US-Börsenaufsicht SEC mit der Rekordsumme von 550 Millionen Dollar beigelegt hatte.

K+S PROFITIEREN VON GUTEN ZAHLEN DES KONKURRENTEN YARA

Einer der wenigen Dax-Gewinner war mit einem Plus von 2,6 Prozent die Aktie des Düngemittelherstellers K+S. Der norwegische Konkurrent Yara übertraf mit seinem Quartalsgewinn die Erwartungen der Analysten und geht dank der hohen Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten zuversichtlich in die Anbausaison 2010/2011. Yara-Aktien stiegen in Oslo um 5,2 Prozent.

Nach anfänglichen Gewinnen rutschten mit dem Gesamtmarkt Daimler-Papiere ab und schlossen 0,5 Prozent im Minus. Der Autobauer stellte eine Anhebung seiner Prognose für den operativen Gewinn in Aussicht, verlieh seinen Aktien damit aber nur zwischenzeitlich Rückenwind.

Belastet wurde der Dax zudem durch kräftige Verluste bei den Aktien der schwergewichteten Energiekonzerne E.ON und RWE. Trotz der ungeklärten Frage der AKW-Laufzeiten will der Bund mit der Atomsteuer ab 2011 zunächst bis 2014 jährlich 2,3 Milliarden Euro mehr einnehmen, hieß es in einem Gesetzentwurf der Bundesregierung, der Reuters vorliegt. E.ON-Aktien verloren 4,9 Prozent, RWE-Papiere 4,3 Prozent.

In Zürich rutschten die Aktien des Pharmakonzerns Roche 4,2 Prozent ab. Grund waren Befürchtungen, dass Roches umsatzstärkstes Medikament Avastin in den USA die Zulassung zur Behandlung von Brustkrebs verlieren könnte.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Andreas Kröner)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.