* Metro-Gründer Otto Beisheim platziert Aktien
* Hornbach ersetzt Hypo Real Estate im SDax
* Zwei milliardenschwere Börsengänge in New York
(neu: Schlusskurse, Amazon, Bank of America, US-Börsengänge)
Frankfurt, 07. Okt (Reuters) - Vor Beginn der
US-Bilanzsaison haben sich die Anleger am Aktienmarkt am
Mittwoch zurückgehalten. Der Dax<.GDAXI> beendete den Handel mit
5640 Punkten und damit 0,3 Prozent im Minus. "Wir sehen heute
eine kurze Konsolidierung, bevor die sentiment- und
liquiditätsgetriebene Rally weitergehen wird", sagte ein Händler
der BayernLB. "Viele Investoren waren für die jüngste Rally
nicht positioniert, warten jetzt aber auf den Start der
Berichtssaison." Der Europa-Index Stoxx50<.STOXX50> gab
ebenfalls 0,3 Prozent nach auf 2430 Stellen. Die US-Börsen
notierten bei Handelsende in Europa nahezu unverändert.
Am Abend eröffnet der Aluminiumkonzern Alcoa
traditionell nach Handelsschluss die US-Bilanzsaison. "Alcoa
wird allerdings nicht das Signalfeuer für die Berichtssaison
sein. Es kann ein wenig dauern, bis sich ein Trend einstellt",
sagte ein Börsianer. Konjunkturdaten aus Deutschland stützten
die Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Erholung. Die Industrie
in der größten europäischen Volkswirtschaft verbuchte im August
den sechsten Monat in Folge ein Auftragsplus.
Im Fokus standen die Metro-Aktien, nachdem
Unternehmensgründer Otto Beisheim einen Teil seines Aktienpakets
zu Geld gemacht hatte. Die Aktien des Handelskonzerns waren mit
einem Minus von 3,2 Prozent auf 37,15 Euro größter
Dax-Verlierer. Zum Verkaufspreis der Aktien gab es keine
offiziellen Angaben, so dass sich Händlern zufolge die
Spekulationen um eine Spanne von 35 bis 37 Euro rankten.
Auch in London waren Einzelhandelswerte schwach. Nach der
Vorlage von Umsatzzahlen auf dem Niveau der Analystenschätzungen
gaben die Aktien der drittgrößten britischen Supermarktkette
Sainsbury 3,3 Prozent nach. Die Papiere des Konkurrenten
Tesco büßten 2,3 Prozent ein. Hingegen verteuerten sich
nach Empfehlungen der Analysten von UBS und Morgan Stanley die
Aktien der größten europäischen Baumarktkette Kingfisher
um knapp zwei Prozent. In Frankfurt kletterten die Aktien der
Hornbach Holding um 1,5 Prozent. Die Aktien des
Baumarktbetreibers ersetzen die Papiere der inzwischen
vollverstaatlichten Hypo Real Estate im SDax<.SAXI>.
Commerzbank-Aktien stiegen um 1,7 Prozent und waren
größter Dax-Gewinner. Sie entwickelten sich damit deutlich
besser als die andere europäische Finanzwerte. Der
DJ-Banken-Index<.SX7P> notierte 0,3 Prozent tiefer. An der Wall
Street verteuerten sich die Papiere von Bank of America
um 1,6 Prozent, nachdem die Analysten von Wells Fargo Securities
die Aktien auf "Outperform" von "Market Perform" heraufgestuft
hatten.
In New York verteuerten sich die Papiere des Online-Händlers
Amazon um drei Prozent. Das Unternehmen verkauft sein
elektronisches Lesegerät Kindle nun in mehr als 100 Ländern.
Zudem soll der Preis für das Produkt in den USA gesenkt werden.
Mit der brasilianischen Tochter der spanischen Banco
Santander und dem Spezialisten für
Versicherungsmathematik, Verisk Analytics, wagten sich
zwei Unternehmen an die US-Börsen. Banco Santander nahm bei
seinem Debüt etwa acht Milliarden Dollar ein, das ist damit der
größte Börsengang in den USA seit anderthalb Jahren. Während
Banco-Santander-Papiere 2,3 Prozent nachgaben, schossen
Verisk-Papiere 24 Prozent nach oben.
LEONI-AKTIENPLATZIERUNG KOMMT GUT AN
Im MDax<.MDAXI> standen die Kapitalerhöhung beim Baukonzern
Bilfinger Berger und die Platzierung eigener Aktien
beim Autozulieferer Leoni im Fokus. Bilfinger Berger
zogen um 1,2 Prozent auf 46,86 Euro an, während Leoni sechs
Prozent auf 15,61 Euro zulegten. "Dass Bilfinger Berger noch mal
so stark zulegen, zeigt, dass Platzierungen im Moment gut
laufen", sagte ein Händler. Leoni platzierte eigene Aktien zu
14,50 Euro und will mit dem Erlös Schulden tilgen. Im
TecDax<.TECDAX> stiegen Conergy-Aktien um 6,8 Prozent.
Damit reagierten die Titel auf einen Teilerfolg im Rechtsstreit
mit dem US-Konzern MEMC. Dessen Aktien gaben 0,6 Prozent
nach.
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Martin Zwiebelberg)