* Emirat will Schulden von Staatsholding nicht garantieren
* US-Konjunkturdaten besser als erwartet
(neu: Xetra-Schlusskurse)
Frankfurt, 30. Nov (Reuters) - Die Verunsicherung über Zahlungsschwierigkeiten zweier Staatsbetriebe in Dubai hat die Anleger am Montag wieder eingeholt. Der Dax<.GDAXI> fiel um ein Prozent auf 5625 Punkte und gab damit einen großen Teil seiner Freitagsgewinne wieder ab. Der Stoxx50<.STOXX50> verlor 1,1 Prozent. "Die Jahresendrally für Dezember war letzte Woche schon gesetzt", sagte ein Händler. Der Fall Dubai zeige aber, dass die Krise noch nicht ausgestanden sei. "Es gibt die Befürchtung, dass es da draußen noch mehr Dubais gibt, die an der Krise zu kauen haben", fasste ein Händler zusammen. "Dubai hat einige auf dem falschen Fuß erwischt", fügte ein weiterer hinzu.
Die staatseigenen Holding Dubai World und die staatliche Baufirma Nakheel hatten am vorigen Mittwoch um Zahlungsaufschub für Kredite in Milliardenhöhe gebeten. Am Montag trugen Aussagen eines ranghohen Regierungsvertreters aus Dubai zur Verunsicherung bei, das Golf-Emirat wolle für die Milliardenschulden von Dubai World nicht geradestehen. Die Ratingagentur Moody's hält eine Ansteckung des Nachbaremirat Abu Dhabi für möglich. Die Börsen in Dubai und Abu Dhabi brachen um bis zu acht Prozent ein.
In Frankfurt, London, Paris und Zürich stützte dagegen die Widerstandsfähigkeit der Wall Street, wo die großen Indizes zeitweise sogar im Plus notierten. Der Einkaufsmanagerindex von Chicago war überraschend so hoch wie seit August vorigen Jahres nicht mehr gestiegen. Zudem machte sich in New York ein wenig Optimismus hinsichtlich des Einzelhandels breit, obwohl die US-Verbraucher am Freitag weniger als vor Jahresfrist ausgegeben hatten. Für den "Cyber Monday", der als Startschuss für das Online-Weihnachtsgeschäft gilt, waren viele ebenfalls zuversichtlich.
Europaweit standen einige Finanzwerte unter Druck. Vor allem
in London, wo die Kapitalströme aus dem Nahen Osten
zusammenfließen und verteilt werden, zählten Bankenwerte zu den
Verlierern. Die Aktien von Lloyds
Zu den Dax-Schlusslichtern zählten die Merck-Aktien
Wenig Kaufinteresse hatten die Anleger zudem an den Aktien
der großen deutschen Autobauern. MAN-Aktien
Größter Dax-Verlierer waren die VW-Aktien
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Olaf Brenner) ((andrea.lentz@thomsonreuters.com; +49 69 7565 1277; Reuters Messaging: andrea.lentz.reuters.com@reuters.net))
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