* US-Stellenabbau im November überraschend gering
* US-Arbeitslosenquote gesunken
* Starker US-Auftragseingang
* Übernahmespekulationen um Roth & Rau
(neu: weitere US-Daten, Wall Street)
Frankfurt, 04. Dez (Reuters) - Ermutigt von Überraschend
starken US-Konjunkturdaten haben Anleger am Freitag bei
europäischen Aktienwerten zugegriffen. Der Dax<.GDAXI> machte
seine anfänglichen Verluste wett und nahm Kurs auf sein
bisheriges Jahreshoch von 5888 Punkten. Er beendete den
Xetra-Handel 0,8 Prozent im Plus bei 5817,65 Zählern. Der
EuroStoxx50<.STOXX50E> der größten Börsenwerte aus der Euro-Zone
zog ebenfalls an und stieg um 1,2 Prozent auf 2910 Stellen. Auch
an der Wall Street standen die Zeichen auf Kauf: Der
US-Standardwerteindex Dow Jones<.DJI> lag bei Börsenschluss in
Deutschland 0,6 Prozent im Plus.
"Die Zahlen waren ein Befreiungsschlag", sagte ein
Börsianer. "Der Wind hat sich gedreht. Jetzt stehen die Chancen
für eine Jahresendrally deutlich besser." Im November wurden
außerhalb der US-Landwirtschaft 11.000 Stellen abgebaut.
Analysten hatten im Schnitt mit einem mehr als zehn Mal so hohen
Wert gerechnet. Die Auftragseingänge der US-Industrie wuchsen im
Oktober um 0,6 Prozent. Hier hatten Experten eine Stagnation
vorausgesagt.
VW-STÄMME BLEIBEN IM DAX - SIEMENS WEITER UNTER DRUCK
Im Rampenlicht standen unter anderem die
Stammaktien von Volkswagen, die vorerst in der ersten
Börsenliga bleiben. Sie legten zeitweise bis zu 2,6 Prozent zu,
weil einige Anleger darauf spekuliert hatten, dass die Deutsche
Börse den Abstieg des Autobauers beschließt. Für Analysten ist
es aber nur eine Frage der Zeit, wann die Stämme ihren Platz
wegen eines zu geringen Streubesitzes räumen müssen. Die
VW-Stämme konnten ihre Gewinne jedoch nicht halten und schlossen
knapp im Minus bei 80,39 Euro. Die Vorzüge erholten
sich am Nachmittag parallel zum Gesamtmarkt und beendeten die
Börsensitzung mit einem Plus von 1,3 Prozent auf 63,50 Euro.
Die Deutsche Börse hatte am Vorabend beschlossen,
dass im Kleinwerte-Index SDax<.SDAXI> der Fondsanbieter
MPC durch den IT-Dienstleister Teleplan
ersetzt wird. MPC drehten dank des anziehenden Gesamtmarktes am
Nachmittag ins Plus und gewannen 2,1 Prozent auf 4,91 Euro,
Teleplan verteuerten sich um 7,5 Prozent auf 2,15 Euro.
Zu den Favoriten im Dax zählte die Deutsche Post,
die ihre Vortagesgewinne ausbaute und sich mit einem Plus von
1,8 Prozent auf 13,52 Euro ins Wochenende verabschiedete. "Nach
dem Sprung über die Marke von 13,30 Euro hat die Aktie jetzt
Luft nach oben", sagte ein Händler.
Schlusslicht war erneut Siemens. Die Papiere des
Technologiekonzerns verloren 0,9 Prozent auf 63,50 Euro und
büßten damit binnen zwei Tagen sechs Prozent - deutlich mehr als
alle anderen Dax-Werte. Börsianern sprachen von Nachwehen des
enttäuschenden Ausblicks vom Vortag.
HOCHTIEF SAGT BÖRSENGANG DER TOCHTER AB
Der geplatzte Börsengang der Tochter Concessions belastete
die Aktien von Hochtief nur vorübergehend. Nachdem sie
zunächst um bis zu 2,4 Prozent abgesackt waren, gehörten sie am
Nachmittag mit einem Plus von 2,6 Prozent auf 53,20 Euro zu den
Favoriten im Nebenwerte-Index MDax<.MDAXI>. "Dieser Schritt
kommt alles andere als überraschend", betonte ein Börsianer.
"Schließlich war in den vergangenen Tagen über eine Senkung der
Zeichnungsspanne spekuliert worden." Die Papiere des
Konkurrenten Bilfinger Berger gaben dagegen 0,5 Prozent
auf 51,35 Euro nach. Der Baukonzern will sein
Australien-Geschäft im kommenden Jahr über die Börse verkaufen.
(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Andreas Kröner)
((hakan.ersen@thomsonreuters.com; +49 69 7565 1278; Reuters
Messaging: hakan.ersen.reuters.com@reuters.net))
((Weiterführende Berichte zum Thema:
FOKUS 1-US-Arbeitsmarktdaten schüren Hoffnung auf Erholung
[ID:nGEE5B31H3]
FOKUS 1-Teleplan steigt in SDax auf - Kein Wechsel im Dax
[ID:nGEE5B301L]))
FOKUS 1-Hochtief sagt Börsengang von Tochter ab
[ID:nGEE5B22O7]))