(neu: Schlusskurse)
Zürich, 28. Jul (Reuters) - Nach Gewinnmitnahmen im Gefolge
von als enttäuschend taxierten US-Konjunkturdaten hat die
Schweizer Börse am Mittwoch die zunächst erzielten Kursgewinne
wieder verloren. "Wir sind sieben Sitzungen hintereinander
gestiegen, da waren Gewinnmitnahmen nur eine Frage der Zeit",
sagte ein Händler. Ob dies bereits das Ende der jüngsten
Aufwärtsbewegung gewesen sei, werde sich zeigen. "Was man sagen
kann ist, die US-Wirtschaft hat an Schwung verloren", sagte ein
anderer Marktteilnehmer. Dies trübe die Stimmung etwas ein.
Der SMI<.SSMI> der Standardwerte stieg zunächst bis 6325
Zähler und schloss dann um 0,04 Prozent schwächer bei 6277,5
Punkten. Der breite SPI <.SSHI> schloss marginal fester auf 5549
Zählern.
Die Aktien der Banken entwickelten sich uneinheitlich. UBS
profitierten zunächst noch von Anschlusskäufen und
stiegen auf den höchsten Stand seit Mitte April. Dann aber
bröckelte der Kurs leicht und die Aktie schloss mit einem
Tagesgewinn von 0,1 Prozent bei 17,48 Franken. UBS waren am
Vortag wegen des guten Quartalsberichts um mehr als zehn Prozent
gestiegen. Credit Suisse rückten 1,1 Prozent vor.
Julius Bär legten 0,2 Prozent zu. Die Aktie der Bank
Sarasin , deren Ergebnis am Donnerstag erwartet wird,
gewann 0,6 Prozent. Bei den Versicherungen legten Swiss
Life 2,7 Prozent zu.
Die Banken lägen weiterhin gut im Markt, sagte ein Händler
und erklärte dies vor allem mit den neuen Eigenkapitalregeln der
Notenbanken und Aufsichtsbehörden (Basel III), die nicht so
streng wie befürchtet ausfallen sollen.
Dagegen stürzten die Aktien der EFG International
um 20 Prozent ab auf 12,55 Franken ab. Zeitweise war der Titel
bis auf ein Jahrestief bei 11,65 Franken gefallen. Hohe
Abschreibungen auf Hedge Fund- und Derivate-Geschäften drückten
auf den Kurs. Diese verursachten einen Verlust von rund 800
Millionen sfr. Das operative Ergebnis sei dagegen nicht so
schlecht gewesen, erklärten Händler. Aber die Bank revidierte
auch ihre Prognosen und enttäuschte damit laut Händlern die
Marktteilnehmer.
Auf der anderen Seite schnellten die Aktien von Day Software
um mehr als 30 Prozent in die Höhe auf 137,80 sfr. Der
US-Softwarehersteller Adobe will Day übernehmen und bietet 139
sfr je Aktie. Die Day-Aktie hat seit Jahresanfang mehr als 40
Prozent gewonnen.
Unter den Marktschwergewichten fielen Roche mit
einem Plus von einem Prozent auf. Nestle tendierten
schwächer und Novartis schlossen marginal höher.
Trotz etwas gedämpfter Konjunkturhoffnung legten die Papiere
zyklischer Firmen wie ABB, Fischer oder Sulzer
zu. Der Elektrotechnikkonzern hat die die Beteiligung an
ABB Indien auf 75 Prozent erhöht. Holcim schlossen
schwächer. Konkurrent Cemex hatte nach einem enttäuschenden
Quartalsbericht auch seine Wachstumsprognose zurückgenommen.
Clariant verloren 0,3 Prozent. Der Chemiekonzern
legt am Donnerstag den Zwischenbericht vor.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert
Schmieder)