(mit Schlusskursen)
Zürich, 20. Okt (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Montag deutlich fester geschlossen. Anschlusskäufe in den
defensiven Werten Roche und Nestle sowie besser
als erwartet ausgefallene US-Frühindikatoren sorgten für
steigende Kurse. Dagegen bremsten Abgaben in den Aktien des
Pharmakonzerns Novartis und der Grossbank UBS
den Markt. Angesicht der gestiegenen Konjunkturängste hielten
sich die Marktteilnehmer vor den vielen Unternehmens- und
Makrodaten, die im Laufe der Woche veröffentlicht werden, eher
zurück.
Der SMI<.SSMI> kletterte 1,92 Prozent und schloss auf dem
Tageshoch von 6216,46 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> legte 1,78
Prozent auf 5121,22 Zähler zu.
Obwohl der Pharmariese Novartis den Gewinn im dritten
Quartal um 32 Prozent auf 2,08 Milliarden Dollar gesteigert und
damit einen Quartalsbericht vorgelegt hatte, der in etwa den
Erwartungen entsprach, büssten die Aktien zeitweise kräftig
Terrain ein. Zum Schluss erholten sie sich und lagen noch 0,3
Prozent im Minus. Sie waren allerdings am Freitag rund zwölf
Prozent gestiegen. "Das Ergebnis ist unter dem Strich sicher
gut. Aber nach diesem Kursanstieg sind Gewinnmitnahmen nichts
Aussergewöhnliches", sagte ein Händler.
Dagegen rückten die Roche-Genussscheine um 2,7
Prozent vor. Auch Roche, die am Dienstag ihren Quartalsbericht
vorlegt, hatte am Freitag über zehn Prozent gewonnen.
Die schwer gewichteten Nestle-Aktien legten weitere
3,1 Prozent zu. Anschlusskäufe und Käufe von sicherere Anlagen
suchenden Investoren verliehen auch Nestle Auftrieb. Nestle wird
am Donnerstag den Quartalsbericht vorstellen.
Deutliche Anstiege verbuchten die Titel des
Elektrotechnikkonzerns ABB. Händler sprachen von
Deckungskäufen und Anschaffungen vor den ebenfalls am Donnerstag
erwarteten Quartalszahlen. Zudem half auch eine Kaufempfehlung.
Unterschiedlich zeigten sich die Finanzwerte. Während sich
die Aktien der Credit Suisse um knapp drei Prozent
verbesserten, schwächten sich die Titel von UBS um 0,9
Prozent ab. CS legt am Donnerstag den Zwischenbericht vor.
Bei den Versicherungen fielen Swiss Re auf, die 3,7
Prozent gewannen. Citigroup hatte Swiss Re neu zum Kauf
empfohlen. Zudem hiess es in einem Medienbericht, der
Rückversicherungskonzern interessiere sich für das
Versicherungsgeschäft der britischen Royal Bank of Scotland
. Ein Paket von 51-Prozent, für das Swiss Re zusammen mit
der Finanzgesellschaft CVC bieten könnte, dürfte mehr als drei
Milliarden Pfund kosten.
Dagegen gaben Zurich um 3,2 Prozent nach. Händler
erwähnten eine Studie über einen Kapitalbedarf bei
US-Versicherern. "Dies belastete auch andere Branchenvertreter
wie eben Zurich", sagte ein Händler.
Die Erwartungen erfüllt habe der Logistikkonzern
Kühne+Nagel. Bei einem Umsatz von 16,305 (Vorjahr
15,378) Milliarden sfr steigerte Kühne den Reingewinn in den
ersten neun Monaten auf 455 (414) Millionen sfr. Die Aktie ging
nach anfänglichen Gewinnen praktisch unverändert aus dem Handel.
Verluste von vier Prozent erlitten dagegen die Titel von
Konkurrentin Panalpina .
Von einer Kaufempfehlung profitierten Syngenta.
Goldman Sachs hatte die Aktie des Agrarchemiekonzerns auf "Buy"
von "Neutral" hochgestuft.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)