(mit Schklusskursen)
Zürich, 02. Dez (Reuters) - Eine während des ganzen Tages
anhaltende Nachfrage nach Titeln wenig konjunktursensitiver
Firmen wie Nestle , Roche und Syngenta
hat der Schweizer Börse am Mittwoch zu einem festeren
Schluss verholfen. Einige der defensiven Werte erreichten im
Verlauf Jahreshöchststände. Bankaktien wurden dagegen
tendenziell eher gemieden, erklärten Marktteilnehmer.
Der SMI<.SSMI> schloss 0,23 Prozent höher auf 6386,54
Punkten nach einem Tageshoch auf 6422 Zählern. Der breite
SPI<.SSHI> gewann 0,27 Prozent auf 5490,54 Zähler.
Auch wenn sich der Markt sicher sei, dass die
wirtschaftliche Erholung komme, sei doch nicht klar, wie rasch
und wie stark diese ausfallen werde, sagten Händler. Zudem gebe
es immer noch und immer wieder Unsicherheitsfaktoren wie etwa
die Entwicklung in Dubai, die die Anleger vorsichtig stimmten.
Wohl auch deshalb empfehlen Banken wie die UBS, ING oder
Morgan Stanley, für das kommende Jahr Aktien aus dem Pharma- und
Nahrungsmittelbereich stärker zu gewichten. Die UBS etwa hat die
Titel von Novartis, Syngenta und Swatch
in ihre "Key Calls List" aufgenommen.
Syngenta, die knapp fünf Prozent in die Höhe schossen,
profitierten Händlern zufolge auch davon, dass sich der
US-Konkurrent Monsanto positiv über die kommenden Jahre
geäussert hat. Zudem rechnen Analysten damit, dass im kommenden
Jahr die Agrarbranche nach dem schlechten 2009 wieder besseren
Zeiten entgegengeht. Mehr als ein Prozent legten auch die Titel
des Landmaschinenherstellers Bucherzu.
Neben Synthes markierten aber auch Nestle,
Swisscom und Novartis jeweils ein Jahreshoch.
Damit komme eine gewisse Eigendynamik in die Kurse, erklärten
Händler. Es gebe ja kaum mehr unternehmensspezifische Daten. "Da
erhalten charttechnische Faktoren mehr Gewicht und eine Regel
lautet dabei, dass Aktien die neue Höchstkurse erreichen, auch
noch weiter steigen dürften", sagte ein Händler. Zudem neigten
die Portfoliomanager vor dem Jahresende dazu, Aktien, die sich
gut entwickelt haben nachzukaufen und "Verlierer" aus den Depots
zu kippen.
Die Aktien der Banken lagen wieder im Angebot. "Die Erholung
war etwas kurzlebig", sagte ein Händler. Angesichts der Probleme
Dubais und anderer Länder, seien die Anleger bei Bankaktien
äusserst zurückhaltend. UBS büssten zeitweise mehr als
zwei Prozent ein und schlossen 1,3 Prozent schwächer. Credit
lagen zuletzt 2,07 Prozent im Minus. Julius Bär gaben 2,1
Prozent ab.
Erneut im Aufwind lagen die Papiere des Chemiekonzerns
Clariant , die weitere 4,7 Prozent gewannen. Clariant
zählt mit einem Plus von 56 Prozent im laufenden Jahr zu den am
stärksten gestiegenen Aktien. Clariant nahm an einer
Investorenpräsentation bei der Bank of America-Merrill Lynch
teil. Dagegen sackten Lonza 2,7 Prozent ab. Die Aktie
leide unter charttechnisch motivierten Verkäufen und sei mit
einem Minus von 20 Prozent die Aktie mit dem grössten Verlust
unter den SMI-Werten.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert
Schmieder)
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