FOKUS 3-Schweizer Börse schliesst tiefer - Dubai belastet weiter

(neu: Schlusskurse)

Zürich, 30. Nov (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Montag fast durchweg tiefer geschlossen. Zwar konnten die Verluste zwischenzeitlich dank guter US-Zahlen eingegrenzt werden, doch lastete nach wie vor die Entwicklung in Dubai auf den Aktienkursen. "Der Schock ist noch nicht überwunden", sagte ein Händler.

Der SMI<.SSMI> schloss um 1,2 Prozent tiefer bei 6260,95 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> verlor 1,1 Prozent auf 5388,37 Zähler.

Vergangene Woche hatte die staatseigene Holding Dubai World um Zahlungsaufschub gebeten und damit weltweit die Finanzmärkte in Schockzustand versetzt. Nun kündigte die Regierung Dubais an, nicht für deren Schulden grade stehen zu wollen. Dies sei Sache der Gläubiger, hiess es. "Dubai schreckte die Anleger gehörig auf", so ein Händler. "Dubai hat den Anlegern wieder vor Augen geführt, dass es neben toxischen Krediten auch rezessionsbedingte Risiken in den Bilanzen der Banken hat", sagte ein anderer Händler.

Grössere Kursschwankungen wiesen daher die Aktien der Banken Credit Suisse und UBS aus, die mit einem Minus von 1,7 beziehungsweise 0,7 Prozent aus dem Handel gingen. Zeitweise hatten sie deutlich Terrain eingebüsst. Julius Bär sackten um 5,3 Prozent ab.

Die Versicherungstitel Zurich, Baloise und Swiss Life gaben zwischen 1,7 und 3,2 Prozent nach.

Unter den weniger konjunktursensitiv eingestuften Titeln fielen einzige Novartis und SGS mit leichten Anstiegen auf.

Dagegen verloren Nestle 1,7 Prozent und der Genussschein Roche 1,4 Prozent. Bei Nestle könnte Händlern zufolge noch die Anpassung des MSCI Index per Ende November für Druck gesorgt haben. Dabei solle die Gewichtung von Nestle reduziert werden. "Das weiss man allerdings schon lange", sagte ein Händler.

Verluste knapp vier Prozent verzeichneten die Aktien von Clariant. Oerlikon büssten 4,4 Prozent ein. Händler verwiesen auf die anhaltenden Spekulationen über eine grössere Kapitalerhöhung, mit der der von der Krise getroffene Konzern seine Bilanz aufbessern wolle.

Die Titel der beiden Luxusgüterhersteller Richemont und Swatch wurden um gegen zwei Prozent niedriger bewertet. Händler bezweifelten, dass diese bereits eine Reaktion ausländischer Anleger auf das am Vortag vom Schweizer Stimmvolk beschlossene Verbot von Minaretten sein könnte. Eine Reaktion dürfte noch eine Weile auf sich warten lassen.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Andrew Thompson)

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