(neu: Schlusskurse, Kreditmarkt, Umsatz, Macy's, Öl)
New York, 17. Dez (Reuters) - Die Euphorie über die
historische Zinssenkung der US-Notenbank Fed ist an den
US-Börsen wegen anhaltender Rezessionssorgen weitgehend
verflogen. Der Zinsentscheid wurde am Mittwoch von einem
unerwartet hohen Verlust der US-Großbank Morgan Stanley
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte ging nach seinem Höhenflug vom Vortag mit einem Minus von 1,1 Prozent bei 8824 Punkten aus dem Handel. Im Verlauf pendelte er zwischen 8778 und 8921 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index<.SPX> fiel ein Prozent auf 904 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> verlor 0,7 Prozent auf 1579 Stellen. Anleger am deutschen Aktienmarkt reagierten auf den überraschenden Schwenk der US-Notenbank zu einer Nullzinspolitik mit Sorge: Der Dax<.GDAXI> schloss 0,5 Prozent tiefer bei 4708 Zählern.
Die Fed hatte ihren Leitzins auf einen historischen Tiefstand gesenkt und sich damit im Kampf gegen die Rezession vorerst von der traditionellen Zinspolitik verabschiedet. Viele Börsianer befürchteten jedoch, dass die Notenbank ihr Pulver verschossen haben könnte. Alle seien heute mit einem Kater aufgewacht - und der Sorge, dass die Fed ihr Arsenal erschöpft habe, sagte Sal Arnuk, Händler bei Themis Trading.
Kräftige Kurseinbußen verzeichneten die Apple-Aktien. Grund
war die Sorge um den Gesundheitszustand des Konzernchef Steve
Jobs. Jobs wird nach Angaben des Computerherstellers nicht bei
der bevorstehenden Fachkonferenz Macworld als Hauptredner
auftreten werde. Das fachte auch Spekulationen an, Apple habe
keine neuen Produkte vorzustellen. Die Apple-Aktien verloren 6,6
Prozent. Nach einer Herabstufung durch die Deutsche Bank gaben
die Titel des Apple-Rivalen Microsoft
Energietitel litten unter dem erneuten Fall des Ölpreis. Die
Opec verkündete zwar einen Rekord-Einschnitt bei der Förderung,
dennoch gab der Preis deutlich nach und lag gegen Handelsschluss
mehr als drei Dollar billiger bei knapp über 40 Dollar.
Exxon
Gefragt waren dagegen Finanztitel. Obwohl Morgan Stanley im vierten Quartal operativ einen Fehlbetrag von 2,2 Milliarden Dollar verbuchte, zeigten die Anleger Interesse an den Aktien der Bank. Nach Verlusten von mehr als vier Prozent zu Handelsbeginn erholten sich die Papiere und schlossen 2,3 Prozent fester. Auftrieb gab ein Analysten-Kommentar, wonach sich die Abschläge bei der Bank nicht wiederholen würden.
Die Papiere der Bank Goldman Sachs
Zu den großen Gewinnern bei den Einzelhändlern gehörte
Macy's Inc
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,34 Milliarden Aktien den Besitzer. 1821 Werte legten zu, 1273 gaben nach und 94 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,13 Milliarden Aktien 1439 im Plus, 1335 im Minus und 143 unverändert.
An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 23/32 auf 113-28/32. Sie rentierten mit 2,183 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 63/32 auf 137-24/32 und hatten eine Rendite von 2,644 Prozent.
(Reporter: Deepa Seetharaman; bearbeitet von Sebastian Engel; redigiert von Angelika Stricker)