* Quartalsberichte geben zum Teil positive Signale
* Schwacher Immobilien-Index bremst Optimismus
* Halliburton-Aktien nach Zahlen sechs Prozent im Plus
(neu: Schlusskurse, Kreditmarkt, Entergy)
New York, 19. Jul (Reuters) - Trotz der Skepsis über weitere
Rückschläge für den Aufschwung haben die US-Börsen die neue
Handelswoche mit leichten Aufschlägen begonnen. Nach dem
überraschenden Kursrutsch zum Wochenausklang gaben am Montag
Quartalsberichte von Unternehmen wie dem Ölförderer
Halliburton den Märkten positive Impulse. Andere Firmen,
wie der Spielwarenhersteller Hasbro und die
Fluggesellschaft Delta entsprachen nicht den Erwartungen
und bremsten den Handel ebenso wie enttäuschende Daten aus der
US-Immobilienbranche. Die Stimmung unter Hausbauern fiel einem
Index zufolge auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr
und drückte die Indizes im Handelsverlauf teilweise ins Minus.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> gewann 0,6 Prozent auf 10.154
Punkte, im Verlauf pendelte er zwischen 10.073 und 10.187
Zählern. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> legte 0,6 Prozent
auf 1071 Punkte zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC>
schloss 0,9 Prozent im Plus bei 2198 Stellen. In Frankfurt
beendete der Dax<.GDAXI> den Handel 0,5 Prozent im Minus bei
6009 Punkten.
Im Fokus des Tages standen die Geschäftsberichte von
Unternehmen. Die Investoren versuchen, daraus Signale für die
Stärke des Aufschwungs abzulesen. Zwölf Dow-Unternehmen und 122
aus dem S&P-500 werden in dieser Woche Zahlen vorlegen. "Das
Augenmerk ist klar auf den Earnings", sagte Stephen Massocca von
Wedbush Morgan. "Die Tendenz dabei wird dem Markt die Richtung
vorgeben."
Aktien von Halliburton wurden nach einem Gewinnsprung
von 83 Prozent im zweiten Vierteljahr sechs Prozent teurer
gehandelt. Der Konzern steigerte seinen Umsatz in allen
Regionen, was an der Börse als positives Zeichen für die
Konjunktur gewertet wurde. Dabei förderte er vor allem in den
USA mehr, stellt sich auf Jahressicht aber auf Einbußen durch
das Verbot von Tiefseebohrungen ein, das die US-Regierung wegen
der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko erlassen hat.
Dagegen wurde der zweitgrößte US-Spielwarenhersteller
Hasbro für einen Umsatzrückgang von sieben Prozent im
zweiten Quartal abgestraft: Die Anteile des Monopoly-Konzerns
gaben 0,4 Prozent nach. Hasbro will die Konsumschwäche in
Nordamerika durch härtere Sparprogramme auffangen und zum
Jahresende wieder überall Wachstum ausweisen.
Auch bei der größten Fluggesellschaft Delta war der
Umsatz aus Sicht der Börsianer der Knackpunkt in einer ansonsten
überraschend positiven Bilanz. Die Aktie verlor knapp drei
Prozent. Der Konzern erreichte 8,17 Milliarden Dollar statt der
erwarteten 8,25 Milliarden Dollar, kehrte aber im
Jahresvergleich in die schwarzen Zahlen zurück und bezeichnete
den Quartalsgewinn als sein bestes Ergebnis seit einem
Jahrzehnt. "Sobald vor allem Kostensenkungen und eine
verbesserte Marge für das Ergebnis verantwortlich sind, gilt die
Qualität der Aktien als schwach", begründete Michael Sheldon von
RDM Financial den Rückgang der Anteilsscheine.
Boeing-Aktien legten nach Ankündigung von Bestellungen
in Milliardenhöhe 2,1 Prozent zu: An die Dubaier
Fluggesellschaft Emirates[EMIRA.UL] soll der
Airbus-Rivale 30 Maschinen des Typs 777-300 liefern.
Zudem bestellte Gecas, die Leasingsparte des US-Konzerns General
Electric, 40 Maschinen vom Typ 737-800.
Auch Microsoft-Anteile notierten 1,4 Prozent höher,
weil UBS-Analysten ihre Ergebnisprognose für den Softwarekonzern
erhöht hatten. Teurer gehandelt wurden mit einem Plus von 2,2
Prozent auch Aktien des Energieunternehmens Entergy. Der
Ausblick für das zweite Quartal hatte die Markterwartungen
übertroffen.
IBM sollte nach Börsenschluss seine Zahlen vorlegen.
Der schwächere Euro dürfte Experten zufolge am Umsatz des
weltgrößten IT-Dienstleisters nagen, dennoch notierte die Aktie
1,4 Prozent im Plus. Auch der Speicherchiphersteller Texas
Instruments sollte nach Handelsschluss sein
Quartalsergebnis ausweisen, die Anteilsscheine lagen zuvor mehr
als drei Prozent im Plus.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 0,95
Milliarden Aktien den Besitzer. 1956 Werte legten zu, 1025 gaben
nach und 113 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei
Umsätzen von 1,72 Milliarden Aktien 1540 im Plus, 1082 im Minus
und 127 unverändert.
An den US-Kreditmärkten fielen die zehnjährigen
Staatsanleihen um 11/32 auf 104-16/32. Sie rentierten mit 2,966
Prozent. Die 30-jährigen Bonds sanken um 28/32 auf 106-23/32 und
hatten eine Rendite von 3,988 Prozent.
(Reporter: Chuck Mikolajczak; geschrieben von Axel
Hildebrand; redigiert von Stefanie Huber)