Frankfurt, 18. Dez (Reuters) - Reuters hat deutsche Fondsmanager zu ihren Erfahrungen im Umgang mit der Finanzkrise befragt. Welche Entwicklungen haben sie überrascht, welche Lehren ziehen sie aus der Krise. Im Folgenden einige Antworten.
Frage: Sie haben drei Wünsche frei: einen an die Bundesregierung, einen an die EZB und einen an den künftigen US-Präsidenten Barack Obama. Was wünschen Sie sich?
WUNSCH AN DIE BUNDESREGIERUNG:
ANDREAS UTERMANN, ALLIANZ GLOBAL INVESTORS:
Die Bundesregierung sollte weitere Strukturmaßnahmen wie den Abbau von Subventionen, die Vereinfachung des Steuersystems und gezielte Steuersenkungen, Erhöhung des Rentenalters und den Bürokratieabbau vorantreiben.
KLAUS KALDEMORGEN, DWS:
Steuersenkungen statt Gutscheine
WUNSCH AN DIE EZB:
JENS WILHELM, UNION INVESTMENT
Kurs halten, mutig agieren und nicht nur reagieren. Eine starke, richtungsweisende Notenbank ist gerade jetzt sehr wichtig, um wieder Vertrauen zu schaffen. Dabei darf sie auch vor unkonventionellen Maßnahmen nicht zurückschrecken.
KLAUS KALDEMORGEN, DWS:
Ankauf von illiquiden Anleihen zur Belebung des Kreditgeschäfts
WUNSCH AN BARACK OBAMA:
ALEXANDRA HARTMANN, FIDELITY INTERNATIONAL:
...dass er darauf achtet, dass das derzeitige Gelddrucken letztendlich nicht zu einer sehr hohen Inflation führt. JENS WILHELM, UNION INVESTMENT:
Dass er die USA nicht abschottet und durch protektionistische Maßnahmen der globalen Konjunktur schadet. Die USA haben für die Weltwirtschaft nach wie vor eine wichtige Vorbildfunktion. Deshalb ist es entscheidend, dass Obama sich starkmacht für das globale Finanz- und Wirtschaftssystem.
(zusammengetragen von Myria Mildenberger und Kirsti Knolle)