🔥 Krall dir heiße Aktien mit unserer InvestingPro KI! Bis zu 50% sparen, los geht's!JETZT ZUGREIFEN

Frankreich will französische Banken aus London zurücklocken

Veröffentlicht am 09.10.2017, 12:05
Aktualisiert 09.10.2017, 12:10
© Reuters. People cross a bridge in the Canary Wharf financial district in London
CAGR
-
SOGN
-

Frankfurt (Reuters) - Die französische Regierung macht Druck auf die französischen Großbanken, ihre Brexit-Planungen voranzutreiben und Jobs nach Paris zu verlagern.

"Wir wollen, dass die Banken ihre Zusagen einhalten", sagte ein Vertreter des Finanzministeriums der Nachrichtenagentur Reuters. Die Regierung von Präsident Emmanuel Macron habe viel getan, um die Attraktivität des Landes zu steigern und beispielsweise die Vermögenssteuer abgeschafft. "Wir wollen, dass sie konkrete Schritte unternehmen".

Auch Londoner Banker, die für französische Geldhäuser arbeiten, berichten von zunehmendem Druck auf ihre Arbeitgeber. "Die Regierung Macron drängt die französischen Banken, einige von uns nach Paris zu holen", sagte ein hochrangiger Londoner Banker. "Ich bereite mich auf ein Leben in Paris vor. Sollte es nicht doch noch zum Soft Brexit kommen, ist es fast unvermeidbar", sagte er. "Die meisten amerikanischen Investmentbanken ziehen nach Frankfurt, und ihre Pläne sind weit fortgeschritten. Der Druck auf uns ist daher erheblich", sagte ein zweiter Banker.

SPIELEN AUF ZEIT

Nach dem geplanten EU-Austritt Großbritanniens brauchen in London ansässige Finanzinstitute eine eigene Gesellschaft mit Banklizenz in einem Land der Europäischen Union, um ihre Produkte und Dienstleistungen in den verbleibenden 27 Mitgliedstaaten vertreiben zu dürfen. Viele müssen sich daher um neue Banklizenzen bewerben. Die französischen Großbanken können dagegen ihre bestehende Banklizenz auch künftig nutzen. Sie wollen erst einmal abwarten, wie der Brexit konkret aussieht.

Die beiden größten französischen Investmentbanken in London, BNP Paribas und Societe Generale (PA:SOGN), haben ihre Brexit-Planungen noch nicht öffentlich gemacht. Societe-Generale-Chef Frederic Oudea sagte allerdings im Juni, das Institut könne 300 bis 400 seiner 2000 Jobs im Investmentbanking in London nach Paris verlagern. Credit Agricole (PA:CAGR), der drittgrößte französische Spieler in London, hat seinen Handel mit europäischen Staatsanleihen nach Paris verlagert. Der Umzug des zehnköpfigen Teams habe aber nichts mit dem Brexit zu tun, sagte ein Insider. Die drei Institute wollten sich nicht äußern.

© Reuters. People cross a bridge in the Canary Wharf financial district in London

FEINDSCHAFT BEGRABEN

Der frühere sozialistische Präsident Francois Hollande hatte die Finanzwelt einst als "Feind" bezeichnet. Die neue Regierung unter Macron, selbst einst Investmentbanker, will das vergessen machen. "Die vorherige Regierung war ideologisch. Diese ist pragmatisch", sagte ein hochrangiger französischer Banker. Sie will die Arbeitskosten drücken und hat zugesagt, mehr internationale Schulen zu bauen. Doch bisher hat erst eine internationale Großbank angekündigt, ihren EU-Sitz in Paris anzusiedeln. HSBC will dort bis zu 1.000 Händler ansiedeln. Bislang erscheint Frankfurt als der große Gewinner, vier der fünf größten US-Investmentbanken haben sich entschieden, wichtige Teile ihres Geschäfts an den Main zu verlagern.

Der ehemalige französische Notebankchef Christian Noyer, der als Brexit-Beauftragter der französischen Regierung für Paris wirbt, hat die Hoffnung nicht verloren. Selbst wenn ein Geldhaus eine Banklizenz in Frankfurt beantrage, heiße das nicht, dass dort auch die Jobs seien. "Ich kenne einige Leute, die sagen 'Ich siedele meinen Sitz in Frankfurt an, aber der Handelsraum wird bei einer Tochter in Paris sein. Ich schaffe einige Jobs in Frankfurt, aber die meisten werden in Paris sein'", sagte Noyer im Juni zu Reuters.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.