STUTTGART (dpa-AFX) - Energiewende hin, Energiewende her: Verbrauchernahe Verbände wollen sich gegen die immer weiter steigenden Energiepreise wehren. Der Sozialverband VdK plant einen Schulterschluss mit Wohlfahrtsverbänden und Gewerkschaften gegen die bisherige Energiepolitik. 'Die Gefahr besteht, dass Strom zum Luxusgut vor allem für Einkommensschwächere wird', warnte VdK-Bundesvize Roland Sing. Von Umweltminister Peter Altmaier (CDU) erwarte Sing ein konkretes Konzept für eine gerechtere Verteilung der Kosten. Andernfalls werde der VdK 'mit vielen anderen Druck machen, dass hier was passiert und zwar schon für den Winter 2012/2013.'
Sing forderte etwa eine Zuschussleistung aus Steuermitteln für Hartz-IV-Empfänger und Einkommensschwache. 'Wir fordern klare Stabilität für Menschen mit niedrigen Einkommen. Die Bundesregierung weiß selber am allerbesten Bescheid', sagte Sing und bezog sich auf den Armuts- und Reichtumsbericht aus dem Bundesarbeitsministerium. Dieser enthalte alle Daten und Fakten, um auch für die Energieseite Konsequenzen ziehen zu können. 'Strom muss für alle, relativ zum Einkommen, bezahlbar sein.'
Wenig Verständnis zeigte er für die Unternehmen, die von niedrigeren Strompreisen profitierten. 'Das ist einfach eine wirtschaftsfreundliche Lobbyisten-Einstellung', sagte Sing, der zugleich VdK-Chef in Baden-Württemberg ist.
Die Verbraucher in Deutschland müssen im kommenden Jahr mit einem Strompreisanstieg von zehn Prozent und mehr rechnen. Ein Grund dafür ist, dass die von allen Verbrauchern zu zahlende Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien, die Ökostrom-Umlage, von 3,59 auf ein Rekordniveau von knapp 5,3 Cent je Kilowattstunde steigen wird.
Auch der Bundesvize des Arbeitnehmerflügels der Union (CDA), Christian Bäumler, sieht in der Entwicklung der Strompreise ein unkontrollierbares Armutsrisiko und fordert rasches Handeln von der Bundesregierung. 'Den Energieversorgern sollte aufgegeben werden, Familien mit Kindern und Geringverdienern Tarife für ein festes Stromkontingent zu den bisherigen Preisen anzubieten', sagte Bäumler der dpa. 'Die Kosten der Energiewende werden einseitig auf die Bürger abgewälzt.'
Dem CDA-Landeschef zufolge sollte auch die Landesregierung in Stuttgart ihren Einfluss bei der EnBW auf die Tarifgestaltung geltend machen. 'Ein Unternehmen in öffentlicher Hand macht nur dann Sinn, wenn die Tarife sozial gestaltet werden.' Der immer wieder angeregte Wechsel zu einem günstigen Stromanbieter ist nach Bäumlers Worten kaum hilfreich. Auch die Energieberatung sei nicht ausreichend. 'Die Bürger müssen bei der Umstellung auf stromsparende Geräte auch finanziell durch eine Energiespar-Prämie für ein Gerät pro Haushalt unterstützt werden.'
Aus Sicht des Energieberaters Peter Kafke können viele Haushalte ihren Stromverbrauch mühelos senken. Nach wie vor seien etliche Geräte auch dann an das Stromnetz angeschlossen, wenn sie gar nicht gebraucht würden, sagte der Energietechnische Referent der Verbraucherzentrale der dpa in Karlsruhe. Licht ausschalten, Stecker ziehen oder kürzer Duschen helfe. 'Es gibt viele kleine Schritte, eben das berühmte Kleinvieh, das auch Mist macht.' Wer richtig sparen wolle, müsse aber zunächst mal Geld in die Hand nehmen. Die Verbraucherzentralen bieten seit Jahren Energie-Checks an./ozy/DP/jsl
Sing forderte etwa eine Zuschussleistung aus Steuermitteln für Hartz-IV-Empfänger und Einkommensschwache. 'Wir fordern klare Stabilität für Menschen mit niedrigen Einkommen. Die Bundesregierung weiß selber am allerbesten Bescheid', sagte Sing und bezog sich auf den Armuts- und Reichtumsbericht aus dem Bundesarbeitsministerium. Dieser enthalte alle Daten und Fakten, um auch für die Energieseite Konsequenzen ziehen zu können. 'Strom muss für alle, relativ zum Einkommen, bezahlbar sein.'
Wenig Verständnis zeigte er für die Unternehmen, die von niedrigeren Strompreisen profitierten. 'Das ist einfach eine wirtschaftsfreundliche Lobbyisten-Einstellung', sagte Sing, der zugleich VdK-Chef in Baden-Württemberg ist.
Die Verbraucher in Deutschland müssen im kommenden Jahr mit einem Strompreisanstieg von zehn Prozent und mehr rechnen. Ein Grund dafür ist, dass die von allen Verbrauchern zu zahlende Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien, die Ökostrom-Umlage, von 3,59 auf ein Rekordniveau von knapp 5,3 Cent je Kilowattstunde steigen wird.
Auch der Bundesvize des Arbeitnehmerflügels der Union (CDA), Christian Bäumler, sieht in der Entwicklung der Strompreise ein unkontrollierbares Armutsrisiko und fordert rasches Handeln von der Bundesregierung. 'Den Energieversorgern sollte aufgegeben werden, Familien mit Kindern und Geringverdienern Tarife für ein festes Stromkontingent zu den bisherigen Preisen anzubieten', sagte Bäumler der dpa. 'Die Kosten der Energiewende werden einseitig auf die Bürger abgewälzt.'
Dem CDA-Landeschef zufolge sollte auch die Landesregierung in Stuttgart ihren Einfluss bei der EnBW
Aus Sicht des Energieberaters Peter Kafke können viele Haushalte ihren Stromverbrauch mühelos senken. Nach wie vor seien etliche Geräte auch dann an das Stromnetz angeschlossen, wenn sie gar nicht gebraucht würden, sagte der Energietechnische Referent der Verbraucherzentrale der dpa in Karlsruhe. Licht ausschalten, Stecker ziehen oder kürzer Duschen helfe. 'Es gibt viele kleine Schritte, eben das berühmte Kleinvieh, das auch Mist macht.' Wer richtig sparen wolle, müsse aber zunächst mal Geld in die Hand nehmen. Die Verbraucherzentralen bieten seit Jahren Energie-Checks an./ozy/DP/jsl