ATHEN (dpa-AFX) - Nach Rekordergebnissen im vergangenen Jahr fürchtet die griechische Tourismusbranche in diesem Jahr Einbußen. Grund dafür sind die geplanten Steuererhöhungen der Regierung, wie die Athener Tageszeitung "Kathimerini" am Freitag berichtete. Unter dem Druck der Gläubiger würden erneut die Preise für Übernachtungen, Getränke, Eintrittsgelder für Museen und andere tourismusrelevante Produkte und Dienstleistungen steigen, zitierte die Zeitung den Chef des griechischen Tourismusverbandes, Andreas Andreadis.
Andreadis zufolge zeigen Studien, dass bereits rund 40 Prozent der griechischen Hotels und Pensionen ernsthaft ums Überleben kämpften. In diesem Kontext kritisierte er vor allem die Pläne der Regierung, eine Art Übernachtungspauschale zu verabschieden. Der Tourismus trägt in Griechenland rund 25 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Sein Rückgang könnte das hoch verschuldete Land noch weiter schwächen. Andreadis warnte der "Kathimerini" zufolge, dass die geplanten Sparmaßnahmen dazu beitragen könnten, die Sparziele des Landes zu verfehlen. Die griechische Regierung verabschiedet derzeit eine Steuererhöhung und Sparmaßnahme nach der anderen, weil sie sich gegenüber den Gläubigern des Landes zu Einsparungen in Höhe von 5,4 Milliarden Euro verpflichtet hat. Nur wenn das Sparpaket steht, kann Griechenland mit weiteren Hilfsmilliarden rechnen.