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Plattform Elektromobilität: Elektroautos kommen langsamer als erhofft in Fahrt

Veröffentlicht am 20.06.2012, 08:49
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Chef der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE), Henning Kagermann, sieht das Ziel der Bundesregierung in Gefahr, bis zum Jahr 2020 eine Million elektrisch angetriebener Autos auf die Straßen zu bringen. 'Nach unseren Schätzungen kommen wir lediglich auf 600.000 Elektrofahrzeuge', sagte der frühere SAP-Chef dem 'Handelsblatt' (Mittwoch). Die deutsche Autoindustrie stehe vor einem 'Marathon', befinde sich aber dennoch auf einem guten Weg: 'Im Gegensatz zu einigen anderen Ländern gehen wir systemisch vor und drücken keine Autos mit Subventionen auf den Markt, bevor das Produkt wirklich massentauglich und die Infrastruktur ausreichend ist.'

Am (heutigen) Mittwoch will Kagermann der Bundesregierung den dritten Fortschrittsbericht übergeben. Dem Beratergremium gehören Vertreter aus Industrie, Politik, Forschung, Verbänden und Gewerkschaften an. In dem Bericht kommt das Gremium zu dem Schluss, dass die kritische Phase von 2014 bis 2017 läuft: 'Da kommt es darauf an, die Stückzahl von 100.000 auf etwa eine halbe Million Fahrzeuge zu erhöhen'.

Zur Beschleunigung der Entwicklung schlägt das Gremium wie schon im Vorjahr ein vorwettbewerbliches Programm für Forschung und Entwicklung vor, das über vier Milliarden Euro kosten soll. 'Der Staat trägt davon 30 bis 40 Prozent - und ein Großteil davon fließt in Forschungsinstitute, kleine und mittlere Unternehmen', sagte Kagermann weiter. Die einzelnen Unternehmen investierten bis 2014 insgesamt bereits 17 Milliarden Euro auf eigene Rechnung. Deutschland müsse als wichtiger Autohersteller bei der Elektromobilität eine führende Rolle spielen, sagte der NPE-Vorsitzende: 'Da hängen Wertschöpfung und viele Arbeitsplätze dran'. Dies sei Anlass, frühzeitig klug zu investieren./men/enl/kja

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