😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Grünen-Politikerin fordert Rückzug von Mack aus EnBW-Ausschuss

Veröffentlicht am 03.06.2013, 21:36
Aktualisiert 03.06.2013, 21:40
STUTTGART (dpa-AFX) - Die Grünen-Politikerin Muhterem Aras hat dem CDU-Abgeordneten Winfried Mack den Rückzug aus dem EnBW -Untersuchungsausschuss nahe gelegt. 'Wenn man einen Funken politischen Verstand hat, müsste man an seiner Stelle zurücktreten', sagte Aras, die dem EnBW-Untersuchungsausschuss angehört, am Montag der Nachrichtenagentur in Stuttgart. Mack, der stellvertretendes Mitglied des Ausschusses ist, hatte Ende Mai in einem Brief an den Landtagspräsidenten Guido Wolf (CDU) eingestanden, im Februar 2012 eine Mail der Landtagsverwaltung zur Aktenlage im Ausschuss kommentarlos an den Hauptzeugen und ehemaligen Ministerpräsidenten Stefan Mappus (CDU) weitergeleitet zu haben.

Sowohl die Grünen als auch die SPD im Landtag sehen nach dem neuerlichen Fauxpas eines christdemokratischen Mitglieds des Untersuchungsausschusses die Autorität von CDU-Fraktionschef Peter Hauk angekratzt. Das 'Mappus-Netzwerk'in der CDU-Fraktion müsse endlich gestoppt werden, forderten die Grünen. Kritik an Macks Verhalten kam auch vom Vorsitzenden des Ausschuss, Klaus Herrmann (CDU). Er habe gegen das Untersuchungsausschussgesetz verstoßen, aber aus Sicht der Staatsanwaltschaft Stuttgart keinen Straftatbestand erfüllt. Hermann mahnte alle Ausschussmitglieder, interne Unterlagen nicht nach außen zu geben, soweit diese nicht bereits durch eine öffentliche Verhandlung bekanntgeworden seien.

Mack, der stellvertretender Landes- und Fraktionsvorsitzender ist, hatte erklärt, er sei irrtümlicherweise davon ausgegangen, der Inhalt der Mail sei auch für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen. Er hatte sich erst gemeldet, nachdem die Stuttgarter Staatsanwaltschaft weitere Akten an den Ausschuss übergeben hatte, in denen sich auch die Mail von Mack an Mappus befand.

Wegen Übermittlung von Informationen an Mappus hatten bereits im Februar dieses Jahres der damalige Vorsitzende des Untersuchungsausschusses Ulrich Müller und der CDU-Obmann in dem Gremium, Volker Schebesta (beide CDU), ihre Ämter abgegeben. Aras forderte CDU-Fraktionschef Peter Hauk auf, auch bei Mack auf einen Rücktritt aus dem Gremium hinzuwirken. Der SPD-Obmann Sascha Binder meinte, über die Zukunft Macks im Ausschuss müsse die CDU-Fraktion entscheiden.

Diese wird nach Auskunft ihres Chefs Hauk bei ihrer Sitzung an diesem Dienstag das Thema besprechen. Hauk meinte, eine Fraktion sei ein Team, deshalb werde es auch keine Entscheidungen von oben geben. Erst vor eineinhalb Wochen hatte Hauk gesagt, er gehe nicht davon aus, dass weitere Kontakte zwischen den CDU-Ausschussmitgliedern und Zeugen mit den neuen Akten bekannt würden. 'Wir haben natürlich unsere Kollegen im Ausschuss befragt', hatte er berichtet.

Aus Sicht von Aras und des Grünen-Obmannes im Ausschuss, Uli Sckerl, muss die CDU-Fraktion endlich reinen Tisch machen. Sie solle offenlegen, welche Dokumente CDU-Ausschussmitglieder Mappus und anderen Zeugen zugespielt haben. Sckerl kritisierte: 'Erst wenn nachgewiesen werden kann, dass interne Dokumente weitergegeben wurden, kommt mal wieder ein neues CDU-Geständnis.' Die Aufklärungsankündigungen der CDU hätten sich wieder einmal als hohle Phrase erwiesen.

Die an Mappus weitergespielte Mail ist aus Sicht von Sckerl durchaus nicht so wenig brisant, wie Mack sie darzustellen versuche. Denn sie enthalte eine detaillierte Auflistung vertraulicher Unterlagen. So habe sich der Zeuge Mappus kurz vor seiner Befragung im März ganz anders vorbereiten können. Auch aus der sehr beschränkten Empfängerliste habe Mack ersehen können, dass es sich nicht um eine beiläufige Information gehandelt habe. Nach Herrmanns Angaben umfasste die Mail allgemeine 'nicht besonders vertrauliche' Informationen über den Akteneingang sowie eine Inhaltsübersicht über den von der Investmentbank Morgan Stanley bereitgestellten Datenraum.

Der EnBW-Untersuchungsausschuss des Landtags soll die Umstände des von Mappus am Parlament eingefädelten EnBW-Deals aufklären und insbesondere die Frage beantworten, ob der Kaufpreis für das Aktienpaket von 4,7 Milliarden Euro angemessen war./jug/DP/kja

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.