von Ruppert Pretterklieber
Zürich, 27. Nov (Reuters) - Der Aufwärtstrend der Schweizer Börse ist nicht erst durch den Dubai-Schock ins Stocken geraten. Vielmehr stotterte der Börsenmotor bereits seit August und die Fahrt wurde zunehmend holperiger. "Seit August befinden wir uns in einer Seitwärtsentwicklung innerhalb einer Bandbreite von 6150 bis 6450 Punkten", sagte Claude Zehnder, Marktstratege der Zürcher Kantonalbank (ZKB).
Am Freitagnachmittag notierte der Leitindex SMI <.SSMI> leicht höher bei 6308 Punkten. Der erste Schrecken über Dubai schien erst mal überwunden. Seit Jahresanfang hat der SMI gut 13 Prozent gewonnen. Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise war er im März auf den tiefsten Stand seit rund sechs Jahren abgestürzt.
Dass der SMI sich seit rund drei Monaten seitwärts bewegt, liegt daran, dass die Erholung der Aktienkurse vom Mehrjahrestief im März sehr rasant erfolgt ist und seit einiger Zeit die Konjunkturdaten nicht mehr nur positiv überrascht haben. Zudem sind auch die Erwartungen an die Unternehmensergebnisse wieder stark gestiegen. "Es ist nicht mehr so einfach, den Markt positiv zu überraschen", sagte ein Händler.
Stabilisierend für den Schweizer Markt wirken die schwer
gewichteten defensiven Aktien. Während die Aktien der Banken und
zyklische Werte bereits wieder rund einen Viertel ihrer Gewinne
seit der Erholung eingebüsst haben, erwiesen sich
Nestle
KONJUNKTURDATEN IM FOKUS
Auch die weitere Entwicklung der Börse dürfte weniger von der Entwicklung in Dubai. "Die Entwicklung in Dubai dürfte nicht die Kraft haben, die Erholung der Weltwirtschaft infrage zu stellen", sagte Zehnder. Dubai sei kaum die Spitze eines Eisbergs neuer Probleme.
"Aber die Chancen für ein neues Jahreshoch im Dezember sind gesunken. Eine Erholung dürfte es schon noch geben, aber neue Höchststände sind im laufenden Jahr kaum mehr zu erwarten", sagte Zehnder.
Zudem ist die Berichtsaison der Unternehmen inzwischen mehr
oder weniger abgeschlossen. Kommende Woche wird einzig der
Bericht des Tiefkühlbackwarenherstellers Aryzta
Auch aus Euroland und den USA werden Einkaufsmanagerindizes sowie Angaben über den US-Immobilienmarkt erwartet. Im Zentrum des Interesses dürften aber wie üblich die jeweils anfangs des Monats veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten stehen.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert Schmieder)
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