FRANKFURT (dpa-AFX) - Bei den Tarifverhandlungen für Deutschlands größten Industriezweig Metall und Elektro will die IG Metall die glänzenden Betriebsergebnisse aus 2011 berücksichtigt wissen. Es habe im vergangenen Jahr 'ein gewisses Delta' zwischen den Tariferhöhungen und der wirtschaftlichen Entwicklung gegeben, erklärte der Erste Vorsitzende der Gewerkschaft, Berthold Huber, am Freitag in Frankfurt.
Beim langfristigen Tarifabschluss 2010 am unteren Ende der Möglichkeiten habe niemand die schnelle wirtschaftliche Erholung absehen können, welche die Dividenden und die Eigenkapitalquoten der Betriebe auf Rekordhöhe gebracht habe, erklärte Huber. Damals seien die Beschäftigten zur Sicherung ihrer Arbeitsplätze in Vorleistung getreten und die Tarifpolitik habe sich als wesentlicher Stabilitätsanker erwiesen. Im aktuellen Aufschwung hätten sich die Beschäftigten eine faire Einkommenserhöhung redlich verdient.
Die Arbeitgeber hatten Forderungen nach einem 'Nachschlag' für das vergangene Jahr mehrfach zurückgewiesen. Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser sagte dem 'Spiegel', das Argument, es gebe bei den Arbeitnehmern einen Nachholbedarf, sei 'falsch und unfair - egal, mit welchen Zahlen man das belegen will'. Man habe in der jüngsten Wirtschaftskrise 2009 auf Beschäftigungssicherung gesetzt: 'Und die war teuer.'
Die IG Metall erwartet nach Hubers Worten für dieses Jahr ein abgeschwächtes Wachstum und allgemein stärkere Schwankungen der Wirtschaftsleistung. Die größte Unsicherheit gehe nach wie vor von der Währungskrise in Europa aus.
Ihre Forderung für die M+E-Tarifrunde mit rund 3,6 Millionen Beschäftigten will die IG Metall am 23. Februar in den regionalen Tarifkommissionen festlegen. Zuvor gibt der Vorstand am 7. Februar seine Empfehlung ab. Der wichtige Bezirk Nordrhein-Westfalen erwartet eine harte Runde: Mit einem Zuschlag bei Lohn und Gehalt, der Begrenzung von Leiharbeit sowie der unbefristeten Übernahme von Ausgebildeten sei 'ein sehr ambitioniertes Paket' geschnürt worden, sagte der NRW-Bezirksleiter Oliver Burkhard am Donnerstagabend in Düsseldorf. Er brachte für das erfolgreiche Jahr 2011 eine Einmalzahlung ins Gespräch.
Die Gewerkschaft ist nach eigenen Angaben gut für künftige Konflikte aufgestellt: Erstmals seit rund 20 Jahren hat sie 2011 netto mehr als 6000 Mitglieder hinzugewonnen. Damit sei die Trendwende geschafft, jubelte Huber. Die 2,246 Millionen Gewerkschafter sorgten mit ihren Beiträgen für die Rekordeinnahme von 459 Millionen Euro. Selbst nach der Rückstellung von 68,8 Millionen Euro unter anderem in die 'gut gefüllte' Streikkasse habe man so ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt, berichtete Hubers Stellvertreter Detlef Wetzel.
Er kündigte weiterhin starken Widerstand der IG Metall gegen die Ausweitung von Leiharbeit und Werkverträgen an, mit denen in den Betrieben eine zweite und dritte Lohnlinie eingeführt werden solle. Die zunehmende Konzentration auf einen reinen Preiswettbewerb gefährde auch die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Exportwirtschaft./ceb/ls/DP/bgf
Beim langfristigen Tarifabschluss 2010 am unteren Ende der Möglichkeiten habe niemand die schnelle wirtschaftliche Erholung absehen können, welche die Dividenden und die Eigenkapitalquoten der Betriebe auf Rekordhöhe gebracht habe, erklärte Huber. Damals seien die Beschäftigten zur Sicherung ihrer Arbeitsplätze in Vorleistung getreten und die Tarifpolitik habe sich als wesentlicher Stabilitätsanker erwiesen. Im aktuellen Aufschwung hätten sich die Beschäftigten eine faire Einkommenserhöhung redlich verdient.
Die Arbeitgeber hatten Forderungen nach einem 'Nachschlag' für das vergangene Jahr mehrfach zurückgewiesen. Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser sagte dem 'Spiegel', das Argument, es gebe bei den Arbeitnehmern einen Nachholbedarf, sei 'falsch und unfair - egal, mit welchen Zahlen man das belegen will'. Man habe in der jüngsten Wirtschaftskrise 2009 auf Beschäftigungssicherung gesetzt: 'Und die war teuer.'
Die IG Metall erwartet nach Hubers Worten für dieses Jahr ein abgeschwächtes Wachstum und allgemein stärkere Schwankungen der Wirtschaftsleistung. Die größte Unsicherheit gehe nach wie vor von der Währungskrise in Europa aus.
Ihre Forderung für die M+E-Tarifrunde mit rund 3,6 Millionen Beschäftigten will die IG Metall am 23. Februar in den regionalen Tarifkommissionen festlegen. Zuvor gibt der Vorstand am 7. Februar seine Empfehlung ab. Der wichtige Bezirk Nordrhein-Westfalen erwartet eine harte Runde: Mit einem Zuschlag bei Lohn und Gehalt, der Begrenzung von Leiharbeit sowie der unbefristeten Übernahme von Ausgebildeten sei 'ein sehr ambitioniertes Paket' geschnürt worden, sagte der NRW-Bezirksleiter Oliver Burkhard am Donnerstagabend in Düsseldorf. Er brachte für das erfolgreiche Jahr 2011 eine Einmalzahlung ins Gespräch.
Die Gewerkschaft ist nach eigenen Angaben gut für künftige Konflikte aufgestellt: Erstmals seit rund 20 Jahren hat sie 2011 netto mehr als 6000 Mitglieder hinzugewonnen. Damit sei die Trendwende geschafft, jubelte Huber. Die 2,246 Millionen Gewerkschafter sorgten mit ihren Beiträgen für die Rekordeinnahme von 459 Millionen Euro. Selbst nach der Rückstellung von 68,8 Millionen Euro unter anderem in die 'gut gefüllte' Streikkasse habe man so ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt, berichtete Hubers Stellvertreter Detlef Wetzel.
Er kündigte weiterhin starken Widerstand der IG Metall gegen die Ausweitung von Leiharbeit und Werkverträgen an, mit denen in den Betrieben eine zweite und dritte Lohnlinie eingeführt werden solle. Die zunehmende Konzentration auf einen reinen Preiswettbewerb gefährde auch die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Exportwirtschaft./ceb/ls/DP/bgf